Nußacker - ze der holunn núsezzi - Nüsetzzi am Freiburger Weg

Aus Endinger Geschichte

Wechseln zu: Navigation, Suche

1312 Januar 8., Endingen a. K.

Cuonrat Morhart von Endingen bekennt, dass er 12 Mannshauet (54 ar) Reben genannt: die Nüsetzzi am Freiburger Weg an Ulrich den Hörnler, Bürger zu Freiburg, um 35 Pfund Pfenning Breisgauer (Brisker) Währung verkauft hat. Er bittet seinen Junker Burkhard (Burchart) von Üsenberg zum siegeln. Zeugen der Beurkundung sind: Johannes von S[ch]wize, Heinrich der Stier, Günter (Gúnther) bi dem bache, meister Ruedeger der S[ch]mit, Ludewig Hekel, Johannes Egge, Walther Meggerli, Ruedi der Sigrist 1, Johannes der Meder (Mäder) von Endingen und Cuonrat der Hörnler von Friburg. Gegeben an Dienstag (zistage) nach sanct Glerinstage (hl. Clara). Aus dem Freiburger Stadtarchive. Pergament Original, Siegel ab.

Anmerkungen:

1 vielleicht ist dieser Rudi der Mesner, der erste greifbare Bewohner des Sigriste Hüs bi der Obere Kirch.

Quellenangabe siehe: Stefan SCHMIDT: Endinger Urkundenbuch Bd. I, 2010.


1331 April 4., Freiburg i. Br.

Schwester Klara (Clare) von Endingen, Äbtissin und der Konvent der Klosterfrauen zu St. Claren bei Freiburg (Klarissenkloster) verkaufen an Cuonrat Voe[c]hterlin, Bürger zu Freiburg, um 20 Mark Silber ihre Güter zu Forchheim (Vorchhein) und Endingen. Unter der Liegenschaftsbeschreibung werden im Vorchheimer Bann genannt: „des Belers Hof “ ein Frohnhof, „ze Otten türli“, „Meiger Albrechts (Abrehtes) Frohnhof (frone hov)“, der Bergheimer Weg (Berghein weg), das „Wellinger veld“, der Leiselheimer Weg 1; im Endinger Bann: der „búzzenweg“, „uf dem búhel “, „ze der holunn núsezzi“, der „Wellinger weg“, „ze dem steinin brüggelin“, das „ imendal “ 2, der „sanker “, der „geren am múliweg“, „ze den grebern“ 3, „der Vorchheiner búhel “ (Forchheimer Bühl). Die Güter zu Forchheim hat der Tolde (Berthold) von Vorchhein in Erblehenpacht und zinst 6 Mutt (Mutt, lat. modi oder Scheffel = 445,2 l. nach dem am ganzen Kaiserstuhle damals gültigen: Endinger Maltermaß) Roggen; die zu Endingen [hat :] Cuonzi Heckel und Cuonrat der Wenger, von welchen der Erstere 8 Mutt (593,6 l.) Roggen Zins und 2 Kapaune (kastrierte Hähne) zu Ehrschatze, der Letztere 4 Mutt (296,8 l.) Roggen Zins und 2 Kapaune zu Ehrschatze gibt. Es siegeln die Äbtissin Klara, der Konvent und der Rath zu Freiburg. Zeugen der Beurkundung sind: her[r] Cuonrat Sneweli ein ritter, burgermeister ze Friburg;Ruodolf der Turner 4, Heinrich Meiger Niesse, Cúnzze Húbischmann (Konrad Hübschmann), Heinrich der Brehter, Heinrich der [Kloster-]schaffner „ze sante Clarun“, Peter von Sölden (Seldan) und ander ehrbarer Leute genuog, gegeben an sanct Ambrosien tag [des heiligen Bischofs von Mailand - Kirchenlehrer]. Aus dem Freiburger Stadtarchive. Pergament Original, Siegel ab. Urkunden des Heiliggeist-Spitals zu Freiburg Uk.Nr. 216.

Anmerkungen:

1 in der Urkunde steht: „Wisselnhein weg“ - den gibt’s aber nirgends. Dem entgegen aber, gibt es sehr wohl den: Leiselheimer Weg. Die schriftl. Sprache hat sich damals noch entwickelt, so finden wir auch für die Orte Jechtingen und Ihringen die tollsten Schreibweisen in jener Zeit.

2 mhd. Imme = Bienen, also das Bienental, das dürfte instinktiv da gewesen sein, wo der: „Säsli – Sum, sum“ (der alte Biechele, mit 'em rote R 4 im Ostel) die meisten Bienenvölker stehen hatte.

3 beim Gewann: zu den Gräbern ist es durchaus denkbar, dass hier das damals alte Gräberfeld im Gewann: Diel gemeint ist, welches man bei der Rebumlegung 1973 entdeckt hat.

4 mit Rudolf dem Turner, Bürger zu Freiburg dürften wir den Mann gefunden haben, welcher in Endingen Grundbesitz hatte und von dem das Endinger Gewann: Turner seinen Namen hat. Siehe dazu die Urkunde vom: 1334 Juni 21., Endingen a. K.

Quelle: Stefan SCHMIDT: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K. 2004.

Persönliche Werkzeuge