St. Jakobskapelle

Aus Endinger Geschichte

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Die St. Jakobskapelle wurde im Jahre 1684 auf dem Grundstück an der Hauptstraße 66 erbaut. Anlaß war die damalige Aufhebung des Frauenklösterleins bei St. Martin. Bevor die Kapelle errichtet wurde stand an diesem Ort eine Fruchtlaube. Die kleine Gasse neben dem Gebäude bzw. das Gebiet dahinter nannte man früher Möhnlelachen.

Am 4.6.1760 brannte die Kapelle vollständig ab. Am 25.7.1764 (Jakobstag) wurde dann zum ersten mal in der neuerbauten Kapelle wieder Patrozinium gefeiert. Der damalige Bürgermeister Johann Bapt. Buckeisen und seine Familie ließen für 460 Gulden damals den neuen Hochaltar erstellen. In den Napoleonischen Kriegszeiten wurde die Kapelle dann als Touragemagazin benutzt.

1823 wurde sie für 2641 Gulden an den damaligen Hirschenwirt Johann Bapt. Hirtler, den Urgroßvater des Althirschenwirts Fritz Hirtler verkauft der an Stelle der Kapelle im Jahre 1833 das 3 stöckige Gebäude Hirschen-Post erbauen ließ. Der Alte Hirschen stand am Platz der jetzigen Bäckerei Seng und dem Bläue Hüs, das Eckhaus Hauptstraße - Marktplatz (Ehemals Kaufhaus Alfred Meyer). Der runde Stammtisch wurde vom Althirschen in den neuen Hirschen gegenüber übernommen. Vor dem Umbau zum Hirschen-Post war die aus dem kirchlichen Gebrauch entlassene Kapelle unterkunft des damals in Endingen bestehenden Liebhabertheater.

Zur St. Jakobsstatue, welche noch heute am Gebäude zu sehen ist, gibt es eine kleine Geschichte. Ursprünglich war die Statue über dem Portal des Gotteshaus in einer Niesche angebracht und wurde 1764 von Anton Litschgi gestiftet. "...Beim Abbruch der Kirche sollte auch diese Statue weggenommen werden. Mutig, unter Lachen und Scherzen stiegen die Maurergesellen auf das Gerüst. Einer von ihnen hielt noch eine Spottrede auf die Figur und sagte endlich: "Jetzt, Alter, kommts an dich!" und schlug dem Bilde eine Ohrfeige hin. Den Schlag getan, und wie vom Blitz getroffen fiel der freche Religionsspötter von dem drei Stock hohen Gerüst herunter. Dieser Vorfall erregte bei Vielen Staunen un der Bauher Hirschenwirt Hirtler entschloß sich deshalb, die St. Jacobsfigur wieder oben an seinem Hause anbringen zu lassen. In diesem Berichte über die St. Jacobskirche heißt es dann noch: Zu dessen (St. Jacobs) Verehrung und zur Erinnerung an die Kirche läßt der Hauseigentümer dem Bilde jeweils am Kirchenpatrozinium St. Jacob einen mit Bändern verzierten Blumenstrauß geben..."

Quellen

Freiburger Tagepost 1931

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