1545 verkauft Kloster Andlau das Patronat der St.Peterskirche in Endingen

Aus Endinger Geschichte

Wechseln zu: Navigation, Suche

1545 verkauft das Kloster Andlau die St. Peterskirche in Endingen ans Kloster Thennenbach


Zunächst verkaufte die Äbtissin der altehrwürdigen Bendiktinerinnen-Abtei Andlau im Elsaß Adelheid von Geroldseck (Abbatiat: 1342 – 1358) im Jahr 1344, mit Genehmigung des Straßburger Bischofs Bertold II. von Bucheck (Episcopat: 1328 - 1353) die aus dem Erbe der Abteigründerin, der heiligen Kaiserin Richardis stammenden breisgauischen Hofgüter, da die Abtei unter anderem nicht mehr in der Lage war, die Zinseintreibung zu gewährleisten.

Hiervon waren zumindest in Endingen am Kaiserstuhl auch Weingüter betroffen (Heinrich MAURER, Emmendingen: Die Stift-Andlauischen Fronhöfe im Breisgau S. 122, 126 und 149; Prof. Dr. Heinrich BÜTTNER:Kaiserin Richgard, S. 86; Prof. Dr. Heinrich BÜTTNER: Geschichte des Elsaß I, S. 149; Emile BÉCOURT: L'Abbaye, la ville et la Famille d'Andlau au XIVe siècle, 1926 S. 420). Vergleiche den Verkaufsbrief der Kirche von Endingen an die Zisterzienserabtei Tennenbach (Archives Départementales du Bas-Rhin, Strasbourg, G 1545 ohne Datum). Im selben Jahr trennte sich Äbtissin Adelheid von Geroldseck wegen der grossen Schulden der Abtei Andlau auch von dem Abteihof in Niederbergen (auch genannt: „Bergen unter“, oder später: Kiechlinsbergen) im Konstanzer „Costenzer“ Bistum dem „Küchelinshof“, zu dem ettliche Dörfer und Liegenschaften inklusive einiger Weinberge gehörten. Hierfür bekam sie die Zustimmung des Straßburger Bischofs (Archives Départementales du Bas-Rhin, Strasbourg, H 2294 eine Abschrift dieser Nachricht vom 25.5.1344). In diesen Zusammenhang gehört vielleicht auch eine Urkunde Kaiser Karls IV. (1346 - 1378), mit welcher der Herrscher 1347 die Äbtissin Adelheid von Geroldseck und ihre Abtei in seinen besonderen Schutz nahm und von allen Abgaben befreite (BÖHMER: Regesta Imperii, Bd. VIII S. 45 Uk.Nr. 512 vom 20.12.1347). Anfang des 16. Jahrhunderts verfügte die Abtei Andlau noch über Mannlehen im Breisgau, welche die Herren von Andlau zu Lehen trugen (Archives Départementales du Bas-Rhin, Strasbourg, H 2335). Vergleiche hierzu auch Lucian PFLEGER: Die Zisterzienser und der Weinbau im unteren Elsaß, S. 141. Bei METZ: Weinland findet sich S. 169f. eine Karte der ,ausländischen' klösterlichen Rebenbesitzer im Elsaß.

Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009, S. 144; Dr. Stefan GRATHOFF, Hachenburg: Burgenlexikon


In diesem Zusammenhang sei an den Urkundeneintrag erinnert:


1319 – 1334


De cuius domus [et] harea dantur omni anno rectori ecclesiae sancti Petri in Endingen <duo cappones - sic locavit eandem haream Johannes de Gerolzzegge rector tunc ecclesie sancti Petri in Endingen - cum consensu patrone domine ... abbatisse de Andela eidem Johanni incurato et sius successoribus, prout eciam litteras sigillatas ab eodem rectore ecclesie Sancti Petri et ab ipsa abbatissa habemus.


Quellen: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 85; Tennenbacher Güterbuch 1317 -1341 S. 156 (Sp. 285); Regesten der Herren von Geroldseck Uk.Nr. 412.

Persönliche Werkzeuge