1492 März 26., Kloster Sölden - Das Kloster verkauft Wein-, Korn- u. Pfennig Zinse zu Endingen, Bahlingen u. Eichstetten ...

Aus Endinger Geschichte

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Bruder Claus, Probst, und Dorothea, Meisterin und der Konvent des Gotteshauses Sölden verkaufen Albrecht Landower, Goldschmidt zu Freiburg, alle ihre Wein-, Korn- und Pfennig-Zinse zu Endingen, Bahlingen und Ei[ch]statt (Eichstetten) um 28 ½ Pfund Pfennig Freiburger Gelötes.

  • Der Ort Sölden wurde das erste Mal urkundlich im Jahr 805 n. Chr. als Marca Selidon erwähnt.

Das Kloster - um das Jahr 1087 hatte der Prior Ulrich von Zell (1080er-1093) das cluniazenische Priorat Grüningen nach Zell im Möhlintal, dem späteren St. Ulrich, verlegt. In der Nachbarschaft dieses Klosters, in Bollschweil, gründete Ulrich nur kurze Zeit später eine Nonnengemeinschaft, die 1115 nach Sölden ins Schwarzwälder Hexental verlegt wurde. Sölden war als Priorat direkt der Abtei Cluny unterstellt, de facto übte das Priorat St. Ulrich jedoch die Oberaufsicht aus. Etwa 13 bis 20 Nonnen lebten damals unter der Leitung eines Propstes, der vom Mutterkloster Cluny eingesetzt wurde, in diesem Kloster. Nach einem Brand von Kirche und Kloster im Jahr 1468 zerfiel die klösterlicher Ordnung, um 1500 gab es in Sölden keinen Frauenkonvent mehr. Ab 1546/1547 wurde die Propstei vom Kloster St. Georgen verwaltet und ging 1560 an die Abtei St. Peter über, der sie erst 1598 endgültig eingegliedert wurde. Im Dreißigjährigen Krieg brannte es erneut in der Kirche. Nach einem weiteren Brand im Jahr 1746 wurde die gotische Kirche in barockem Stil umgestaltet. Die Säkularisation 1807 erfasste auch die geistliche Gemeinschaft in Sölden und führte zur Aufhebung des Klosters. Die Söldener Grundherrschaft war nicht besonders umfangreich und konzentrierte sich im Breisgau, die (Schirm-) Vogtei war mit derjenigen des Priorats St. Ulrich verbunden.

Aus dem Kenzinger Stadtarchive Uk.Nr. 67. Pergament Original mit 2 Siegeln.

Quelle: Stefan SCHMIDT: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K. 2004

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