1483 März 7., Freiburg i. Br., Konrad Vogler, Bürger von Endingen reversiert sich gegen das Spital von Freiburg

Aus Endinger Geschichte

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(an frytag vor mitvasten)

Konrad Vogler *, Bürger zu Endingen a. K., reversiert sich für sich und seine Ehefrau Agnes gegen die Pfleger des Spitals zu Freiburg, Junker Wilhelm von Lichtenfels, Johannsen Vogler * und Hans Han über den Empfang nachbeschriebener Güter auf Lebenszeit und verpflichtet sich zum Entrichten der Zinse alljährlich auf Martini (11. November), sowie zur Instandhaltung der Güter.

Des ersten zwey mannhöwet matten gelegen im Willebach (Endinger Gewann: Wilbach), ob dem Brúnnly und hett Gigenhanns oben und unnden doran, stosst einsidt uff das Riett genannt Willbach; item (desweiteren) ein juchart acker in Forchheimer veld underhalb dem brunnen, stosst mit dem obern ort úber Wellinger weg, lyt einsidt an Hanns Ulspach, das ouch dem spittal zinset, und ein juchart acker lytt im obern veld zwúschen dem Galgenbuck (Endinger Gewann, Richtung Kenzingen) und der mannsmatt, eins[e]idt neben Heinrich Cristlin, anders[e]idt neben graff Conrats gut von Túwingen (Konrad, Graf von Tübingen, Herr zu Lichteneck): diss alles umb sechs sester rocken gelts; item (desweiteren) sechs mannhöwet garten gelegen by den Guten lúten (das Gutleuthaus, oder Sichenhaus, oder Malatzhus von Endingen, gelegen am Ausgang des Schambachs), stosset uff Schanbachs (Endinger Gewann Schambach) Kúntzgen (Kinzig = Hohlgasse, siehe dazu hw. Dr. Adolf Futterer, Geistl. Rat in: Endingen 1972 p. 28) und einsidt neben Clewy (Klaus) Leibecher umb vier schilling pfenning gelts und ein juchart boumgarten (Streuobstwiese) gelegen an Hillgerstal (liegt oberhalb vom Ostal, zwischen Amoltereck und Barbelshalde) stosst an Hilgerstal Kúntzgen usshin und gat (geht) das pfad dodurch als man gon (gegen) Ammoltern got (geht) umb fúnff schilling pfenning gelts.


Anmerkung:

  • Wie aus einem Urteil vom 6. Mai 1485 hervorgeht war Konrad Vogler nicht nur Bürger zu Endingen, sondern auch Richter der Stadt (siehe dazu hw. Dr. Adolf Futterer, Geistl. Rat in: Endingen 1972 p. 36)
  • Johannes Vogler war Spitalpfleger und beglaubigter Gerichtsschreiber zu Freiburg im Breisgau von 1451 bis 1480. Sein sprechendes Wappen, daß einen „etwas seltsam stilisierten Vogelflügel“ (Vogelflug) zeigt, hat sich bis heute auf einem sehr schönen Weihwasserbecken, mit der Aufschrift: 1487 ∙ Uff ∙ mentag ∙ nach ∙ Jacobi ∙ starb ∙ Joh[anne]s ∙ Vogler erhalten. Es ist sehr gut möglich, dass genannter Johann Vogler und Konrad Vogler, Bürger zu Endingen miteinander verwandt waren, vielleicht stammten auch beide aus Endingen ? Quelle: Friedrich KEMPF, Münsterbaumeister, in: Freiburger Münsterblätter, Vierzehnter Jahrgang 1918 p. 27


Aus dem Freiburger Stadtarchive. Original Pergament mit Seidenschnüren; Rückaufschrift des 16. Jahrhunderts. Umb VIIII Schilling geltz und VI sester roggen geltz git Kunrat Vogler zu Endingen. Quelle: Urkunden des Heiliggeistspitals zu Freiburg i. Br. Bd. II, 1900 p. 341f.


Stefan SCHMIDT: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K., 29. Okt. 2009


Neueren Erkenntnissen zu Folge war Konrad Vogler auch Bürgermeister der Stadt Endingen a. K.

siehe dazu:


1490 August 17., Waldkirch


Zinstag nach Unsrer liben frowen tag ze mittem Ougsten: Hans von Rechberg von Hohenrechberg, freier Vogt des St. Margarethen Stiftes zu Waldkirch, Abt Michael Sitz von Thennenbach, Dr. decr. (des kanonischen Rechts = Kirchenrecht) Konrad Stürtzel, königlicher Kanzler, Peter zum Wyger (vom Weiherschloß zu Emmendingen), Ritter; Rudolf von Blumenegk, Konrad von Bossenstein, Rudolf Küchlin, Balthasar von Ow, Jörg von Kippenheim, Konrad Schnewelin von Crantznow, Hans Hüpschman und Konrad Vogler, Bürgermeister zu Endingen am Kaiserstuhl, Lehensmann des vorgenannten Stiftes, vegleichen, unter Beiziehung von Graf Rudolf von Werdenberg, Johannitermeister in deutschen Landen, Graf Konrad von Tübingen, Herrn zu Lichteneck, Junker Antoni von Staufen, Herrn Antoni von Landegk, Ritter; Kaspar von Klingenberg, Amtmann zu Hochberg, Hans Jakob von Falkenstein, Bastian von Landegk und Ulrich Riedrer, Stift und Stadt Waldkirch wie folgt: Der Vertrag von 1486 über Kornzoll und Schaffner, der 1491 ausläuft, wird erneuert und soll ewig bleiben. Der Vertrag von Donnerstag vor Quasimodo geniti der Pfaffen fasnacht 1479, betreffend den städtischen Weinsticher und seinem Lohn wird ebenfalls erneuert und erläutert, besonders dessen dritter Artikel. Siegler: Stift St. Margarethen zu Waldkirch, Heinrich von Rechberg, Abt Michael Sitz von Thennenbach (hier wäre sein Siegel interessant – wir kennen es nämlich nicht), Peter zum Wyger (das Wappen des Ritters Wendel zum Wyger, mit der Jahreszahl 1529 – vermutl. der Sohn des Genannten, findet sich unter den Standesscheiben im Endinger Rathaus); Stadt Waldkirch. Original Pergament mit 5 Siegeln. Quelle: GLA, Karlsruhe 26 Nr. 37, Regest: ZGO Bd. 36 (1883) p. 232/33.

Quelle: Stefan SCHMIDT: Tennenbacher Urkundenbuch Bd. I, 2009 p. 172.

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