1454 Januar 11., Freiburg - Albrecht, Erzherzog v. Österreich wegen d. Döfer Wyhl, Wellingen u. d. Schaffgiessen

Aus Endinger Geschichte

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Albrecht von Got[t]es gnaden ertzhertzog ze Oesterreich (Albrecht VI., geboren 18.12.1418 in Wien, gestorben 2.12.1463 ebenda, Sohn von Herzog Ernst „dem Eisernen“ von Innerösterreich, Erzherzog von Österreich 1446 Regent der Vorlande, stellte sich gegen seinen Bruder Friedrich III., regierte 1458 - 1463 das Land ob der Enns, erhielt nach der Belagerung Friedrichs in der Wiener Burg 1462 auch die Regentschaft von Österreich unter der Enns zugesprochen.), ze Stei[e]r[mark], ze Kernden und ze Krain, grave ze Tyrol etc. beurkundet, daß er dem Caspar von Rappoltzstaein (Kaspar geboren ca. 1426; seit 1451 Herr zu Rappoltstein und Hohenack, gemeinsam mit Wilhelm I. und Smassmann II.; erwähnt 1434 -1456; verstorben 6.11.1456 während der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostella) als dem eltisten (ältesten) an sein selbs (unter den Seinen) und Wilhelmen I. und Smasman[n] II. von Rappoltzstaein (Maximin Smasmann II. geboren um 1437, unehelich, 1434 legitimiert; seit 1456 Herr zu Rappoltstein und Hohenack regiert gemeinsam mit Wilhelm I., Bruno II. und Wilhelm II., und seit 1484 Herr zu Geroldseck am Wasichin; Rat seiner römisch-katholischen Majestät; gestorben 31.8.1517), seiner brúder, stat (und an deren Stelle) die nachgeschri[e]ben slozz (Schloß), leùt und guetere (Güter) in eigenem Namen sowie auch im Namen seines Bruders, des Römischen Kaisers (Friedrich III. von Österreich 1415 – 1493, seit 1440 römischer König, seit 1452 Kaiser), und seines Vetters, des Herzogs Sigmund von Österreich, verliehen hat, nämlich: von erst (zuerst) die zway gslozz (Schlößer) Hohenagk und Judemburg (Judenburg auch genannt: Gutenbourg, bei Wissembourg im Elsaß, oberhalb Diedolsheim auf steilem Bergkegel, erbaut im 12. Jarhundert, durch die Herren von Eguisheim) mit allen doerffern, guetern, zoellen, und recht[e]n dartzugehoerennde, item (lat. desweiteren) das trothaws (die Weinkelter, uf endingerisch: „Trotti“) zu Amerswilr, item der zehend (Zehnte) in dasselb[e] trotthauss gehoerende, item die leut (das ganze Dorf waren also Leibeigene der Rappoltsteiner) zu Amerswilr, item (desweiteren) die Leut zu Morswilr, item (desweiteren) die leut zu Katzental und die leut, gut und zehend zu Mynnwilr mit allen rechten und nuetzen dartzu gehoernnd, von unserer grafschafft Phirt (Pfirt, französich: Ferette im Sundgau, die Standesscheibe im alten Endinger Rathaus, des Alexius von Pfirt von 1529 hat also doch einen Bezug, nicht nur die Ortsteilherrschaft von Riegel, wie Karl Kurrus schreibt) herruerende; item das slozz (Schloß) genan[n]t: Schaffgiesß[en] und die doerffer Wile (Wyhl) und Wellingen und den halbentaeil des gslozz (Schloß) Illtzich im Suntgaw gelegen. Mit urkuend des briefs (mit dieser Urkunde) [ge]geben zu Freyburg im Breyßgaw, an freytag vor sand Hylarien tag. Unten rechts steht: dominus dux in consilio (Unser Herr, der Herzog war im Rat zugegen).

Original Pergament 37 x 18 cm, Siegel nicht mehr vorhanden. Es existiert ein entsprechender Gegenbrief.


Quelle: Stefan SCHMIDT: Unbekannte Urkunden von der Wasserfeste Schafgiessen 2009; Karl ALBRECHT: Rappoltsteinisches Urkundenbuch Bd. III Uk.Nr. 492a und b. p. 181 f.

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