1415 April 22., Konstanz

Aus Endinger Geschichte

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Der römisch-deutsche König Sigismund 1 von Luxemburg sichert der Stadt Strassburg für ihr Versprechen der Hilfeleistung gegen Friedrich 2 von Österreich den Besitz der Schlösser Kenzingen u. Endingen 3 zu. [Per d. Guntherum comitem de Swarczpurg (Herr Günter von Schwarzburg) judicem curie Michael canon.[ici] Wratisl. R. Originalurkunde im Strassburger Stadtarchiv; RR. E 131 r]. Nach Kop. Johann Daniel SCHÖPFLIN: Alsatia diplomatica Bd. II, 322 f. (Dat. 24. April !) (mo. vor Gorgen.)


1 Sigismund von Luxemburg (* 15. Februar 1368 in Nürnberg; † 9. Dezember 1437 in Znaim, Mähren), auch Siegmund (tschechisch Zikmund, kroatisch Žigmund Luksemburški, ungarisch Zsigmond), stammte aus dem Hause der Luxemburger. Er war Kurfürst von Brandenburg von 1378 bis 1388 und von 1411 bis 1415, König von Ungarn und Kroatien seit 1387 (siehe dazu Kroatien in Personalunion mit Ungarn), römisch-deutscher König seit 1411, König von Böhmen seit 1419 und römisch-deutscher Kaiser von 1433 bis zu seinem Tode. In seine Regierungszeit fielen das Konzil von Konstanz (1414–1418) und die Hussitenkriege (1419–1436).

2 Friedrich IV. mit der leeren Tasche (* 1382; † 24. Juni 1439 in Innsbruck, Tirol) war Sohn von Herzog Leopold III. dem Gerechten und der Mailänder Herzogstochter Viridis Visconti. Ab dem Jahre 1402 verwaltete er als Titularherzog von Österreich die österreichischen Vorlande und war ab 1406 auch Graf von Tirol, und damit Regent in Oberösterreich. Ein Bündnis mit dem zum Konzil von Konstanz reisenden Gegenpapst Johannes XXIII. im Jahre 1415 trug Herzog Friedrich zunächst den Titel eines Generalkapitäns der römischen Kirche ein, brachte ihn aber auch arg in Bedrängnis. Durch die Unterstützung, die er Papst Johannes bei dessen Flucht vom Konzil von Konstanz zuteil werden ließ, wurde er von Kaiser Sigismund geächtet, was den Verlust einiger Gebiete der österreichischen Vorlande (Berner Aargau, die Freien Ämter, die Grafschaft Baden sowie das Kelleramt) an die Eidgenossen zur Folge hatte. Die Konstanzer Kirchenversammlung stellte für Herzog Friedrich eine insgesamt sehr schwierige politische und persönliche Krise dar.

3 Hier kann eigentlich nur die zerstörte Koliburg, welche im Kaiserstühler Krieg 1322 zerstört wurde gemeint sein. Denn diese war ja Eigentum der Herren von Endingen und nach der Zerstörung lies sich der Rest des Geschlechtes, also Jene welche die Zerstörung der Burg überlebten in der Stadt Straßburg nieder. Offenbar hat Ritter Thomas von Endingen, welcher in den höchsten Ehren der Stadt Straßburg stand, hier seinen Einfluss geltend gemacht um sich den Burgstall Koliburg für sein Geschlecht zu sichern.


Quelle: Stefan SCHMIDT: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K. 2010; BÖHMER: Regesta Imperii Bd. XI 1 Nr. 1638.

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