1408 November 7., Baden-Baden

Aus Endinger Geschichte

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In den Regesten der badischen Markgrafen hören wir von einem Briefwechsel unter dem 7. November des Jahres 1408 zwischen Markgraf Bernhard von Baden und Hachberg und dem elsässischen Grafen Smazman Herrn von Rappoltstein, in dem es um die Einnahme der Dörfer Amoltern, Wyhl, Wellingen geht. Doch hören wir selbst: Markgraf Bernhard I. antwortet Graf Smazman Herrn zu Rappoltstein (Ropolczst-), auf dessen Begehren, die von dem Markgrafen gefangenen Armenleute (Bauern) aus Amoltern, Wyhl (Wile) und Wellingen freizulassen und der Brandschatzung zu überheben, da Smaszman vorbenannte Dörfer nur als Schirmer Werlins (Ritter Werner) von Weisweil (Wiszwiler), und nicht als Lehen oder Erbe innehabe, und dass auch Heinrich von Geroldseck, Herr zu Lahr (Lare), vor und nach dem “innemen” (der Einnahme der Burg Schafgießen durch Kampf) zu den Dörfern gegriffen habe. Smaszman weiss selbst, dass die Armenleute gefangen wurden, als sie den Seinen erschlugen, und soll sich daher nicht unterstehen, sie zu verteidigen. (Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg p. 261) Im Rappoltsteiner Urkundenbuch steht diese Version: Markgraf Bernhard I. von Baden richtet an Smaßmann, Herrn zu Rappoltstein, welcher ihn um Freilassung der Gefangenen aus Amoltern, Wyhl und Wellingen und um Einstellung der Feindseligkeiten gegen die genannten Orte gebeten hat, die Aufforderung, sich fernerhin nicht in die Angelegenheit zu mischen, da die erwähnten Dörfer nicht sein (Smaßmann`s) Lehen oder Erbe seien.

Bernhard von Got[t]s gnaden marggraue zu Baden etc. Vnsern fruntlichen grus voran, edeler lieber besunder. Als du uns aber geschriben hast von der armenlute unser gefanger wegen von Ammoltern, von Wile und von Wellingen, und begerest dir die ledig zu lossen vnd schaden schaffen zu benemmen und der brantschatzung zu uberhebend etc., han wir wol verstanden. Dez ist uns wo[h]l furkomen, daz du dieselben dorffere nit anders dann in schirmes wise von Werlins von Wißwilers wegen, der doch unser vigend (Feind) ist, inne habest, und weder din lehen noch din erbe siend, und zu den auch Heinrich von Gerolczeck und herre zu La[h]re vor dem [e]inne[h]men und darnach alle wegen gegriffen hat, und hat uns fremde von dir, die wile du doch selber wo[h]l vernom[m]en hast, daz sie da b[e]y und da mit gewest sint, als sie den unsern understunden zu herslahen (erschlagen) und l[e]ibe und gut an zu gewynnen, da sie auch gefangen wurden, daz du uns dann von i[h]ren wegen nit unbekummert lassest, und bege[h]ren von dir, daz du sie daruber gegen uns nit understen (unterstehen) wollest zu verteydigen, als wir dir dez besunder wo[h]l getr[a]uwen. Datum Baden(-Baden), quarta feria ante Martini episcopi, anno ect. [140]8.


In diesem Zusammenhang muß auch eine Urkunde undatiert Ende April 1406 gesehen werden: Henni Etter, vogt zue Amoltern, beschwert sich über Gewaltthaten, die Clewi Peyer und seine Helfer in Amoltern verübt haben, und erklärt zugleich, daß er und die von Amoltern auf Geheiß Werners von Weißweil unserem gnedigen junckern Schmaßman herre zu Rappoltstein zu dienen geschworen haben.

Dr. Karl ALBRECHT: Rappoltsteiner Urkundenbuch Bd. II Nr. 712 p. 545

Quelle: Stefan SCHMIDT: Eine neue Geschichte der Endinger Burg Schafgiessen bei Wyhl a. Rh. 2009 p. 8f.

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