1324 März 6. - Burkhard von Üsenberg, Burg und Dorf Riegel ...

Aus Endinger Geschichte

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1324 März 6., [Burg Hattstatt ?]

Nach dem Studium der Quelle ergibt sich folgendes Bild:

Ritter Werner der Gutemann von Hattsatt bekundet, von Burkhard von Üsenberg die Burg Höhingen und das Dorf Riegel, mit allen Rechten, Leuten und Gütern, die dazu gehören um 700 Mark Silber Kolmarer Gewichts gekauft zu haben. Der Üsenberger bedingt sich und für seine Erben oder Nachkommen ausdrücklich das Rückkaufsrecht für die Burg Höhingen und das Dorf Riegel aus und zwar zu übergeben auf Mariae Lichtmess (also auf den 2. Februar des jeweiligen Jahres). Werner der Guotemann von Hattstatt bestätigt dies Recht durch Schwur vor dem Stab (Gericht). Falls der Üsenberger von seinem Rückkaufsrecht Gebrauch macht und Höhingen zurückkaufen will, der Hattstatter sie aber nicht heraus gibt, so verpflichten sich die Zeugen des Werner v. Hattstatt dem Burkhart von Üsenberg zu seinem Recht zu verhelfen, sogar mit Waffengewalt, denn sie stellen ihm seine Burgen (Festen) zur Verfügung, gegen ihren eigenen Verwandten Werner den Guotenmann von Hattstatt.

Ferner verspricht der Hattstatter von dem erkauften Besitz jährlich nicht mehr als 90 Mark Silber, nämlich 30 Mark an Geld und 60 Mark an Wein und Korn als Steuern einzunehmen. Die Einnahmen erfolgen nach gemeiner Schätzung, wie es in dem Lande Sitte ist. Auch darf der Hattstatter im Dorf Riegel, seinem Zwing und Bann richten über Diebstahl und Frevel (nieder Gerichtsbarkeit) und alle Einnahmen daraus nehmen, auch die Weinsteuern, aber nach dem Recht des bisherigen Eigentümers nämlich dem Üsenberger. Dem Burkart von Üsenberg und der Dorfgemeinschaft zu Riegel wird weiters eingeräumt im Wald des Bannes Riegel Bau- und Brennholz zu schlagen und zwar nach Bedarf. Auch darf der Üsenberger weiterhin über die Einnahmen aus den Vischenzen (Fischpachten) zu Riegel frei verfügen (Elz, Dreisam und Glotter fließen durch Riegeler Bann – der Fischreichtum brachte sicher beträchtliche Einnahmen). Die Burg zu Riegel wird ausdrücklich vom Vertag und somit vom Besitzwechsel ausgenommen, weiterhin verpflichtet sich der Hattstatter nicht in den Besitz der Burg (Weiden, Gräben, Stege und Gärten) einzugreifen, noch über die Burg zu Riegel und alles was damit zusammen hängt Recht zu sprechen. Es wird hier deutlich dass die Burg und ihr Zugehör noch dem Üsenberger gehört und er sie auch bewohnt – sonst bräuchte er kein Brennholz aus dem Riegeler Wald. Der Hattstatter soll auch als neuer Ortsherr von Riegel die Bürger von Endingen in ihrem benachbarten Bann achten und bei ihren althergebrachten Rechten in Gewann und Weide belassen - friedlich und geruhlich. Wäre es auch, dass auf der Burg Höhingen müsste gebaut werden (was offensichtlich ist), so soll dies Burkart von Üsenberg tun und nicht der neue Eigentümer, auch sollen die Baukosten auf die Rückkaufsumme geschlagen werden. Diesen Vertrag beeidet auch Werlin von Hattstatt, Edelknecht und Sohn des neuen Eigentümers. Auch verplichtet sich der Hattstatter ausdrücklich die Burg Höhingen nicht weiter zu verpfänden – tut er's doch, so ist es vorweg Meineid. Beide Vertragspartner geloben bei ihrem Leben das Gut mit ihren Untertanen in Eintracht miteinander zu verwalten und zu genissen, sie schwören darauf einen heiligen Eid.

Werner von Hattstatt bittet folgende Personen zur Beurkundung und als Zeugen zu siegeln:

Johannes Uolrich vom Haus der Alte, seine Söhne Friederich und Johannes Ulrich; Ulrich vom Haus von Wassenberg; Konrat von Fla[c]hslanden, der Onkel (Mutterbruder) des Ausstellers; Hanneman (Johann - Hans) von Hattstatt der Vetter (Cousin) des Ausstellers; Werner von Ratelsdorf (Domherr – Mitglied des Domkapitels) von Basel, Johann den alten Grat und Theobald Becheler, Ritter, Graf Ulrich von Pfirt (der gnädige und ehrwürdige Herr des Ausstelles). Die Urkunde wurde ausgestellt am Cistag (Zischdig = Dienstag) nach der alten Fasnacht in dem Jahr dreizehnhundert und vierundzwanzig.

Der Wortlaut in Zeile 10 f.: “also (als) in dem Lande Sitte und Gewo[h]nheit ist ...” deutet darauf hin, dass die Beurkundung nicht im Breisgau sondern vermutlich im Elsaß stattfand, vielleicht in der Burg Hattstatt.

GLA, Karlsruhe, Original Pergament mit 12 Siegel anhängend: 1 - 4, 8 - 10 und 12 beschädigt, 6,11 abgegangen. alte Signatur: 1, neue Signatur: 27a Nr. 25.

Anmerkung: Burkhard III. v. Üsenberg brauchte nach dem verlorenen Kaiserstühler Krieg dringend Geld und verkauft darum die im Kriege im Mitleidenschaft gezogene Burg Höhingen und das Dorf Riegel an Werner von Hattstatt. Quellen: Stefan SCHMIDT: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 86; hw. Dr. Adolf FUTTERER, Geistl.Rat: Endingen 1972 S. 100.


Ich Wernher der Guoteman von Hadestat (Hattstadt = Dorf bei Colmar), ein Ritter tuon kunt allen den die di[e]sen Brief (Urkunde) ansehent, lesen oder hören lesen nu[n] oder harnach (danach), daz ich umbe Hoehingen, die Burg (auf dem Schloßberg über dem Dorfe Achkarren, am westl. Kaiserstuhl, nache der Stadt Breisach) und Riegol daz Dorf die ich unbe (von) den edelen Her[r]en, Harn (Herrn) Burcharten (Burkhard) Herrn von Üsenberg mit allen Rechten, Leuten und Guetern die darzuo [ge]hoerent [ge]keft (gekauft) han (habe), unbe (um) si[e]ben hundert Marg[k] Silbers, luters (lauteres – rechtmäßig erworbenes) und loetiges (Münzgeld) des Geweges (Gewäges = Währung) von Colm[arer], also (als in den) die Briefe[n] (Urkunden) stant (steht), die ich darumbe (darüber) von imme (ihm) habe demme (demselben) selben Herrn und allen s[e]inen Erben oder Nachkommen, die lebe[n] und die Frintschaft (Freundschaft) ha[be] getan. Und gelobe ouch zuo tuonde (zu verkünden) mit di[e]seme (diesem) gegenwärtigen Brief (Urkunde) vur (für) mich und alle m[e]ine Erben oder Nachkommen, alse ich nicht ennwere (tot wäre), swenne (wenn) er, s[e]ine Erben oder Nachkommen kommet zuo uns[e]re Frouwen (Frauen) Tag der Li[c]htmes[s] (= Darstellung des Herrn oder Mariä Lichtmess, früher auch: Mariä Reinigung, Purificatio Mariae, ist der vierzigste Tag nach Weihnachten) mit ergangeme (bezahlten) Gelte und mir oder m[e]inen Erben oder Nachkommen gebent (gegeben haben) si[e]ben hundert Marg[k] Silbers, luters (lauteres) und loetiges des Geweges (Gewäges) von Colm[ar], also davor geschri[e]ben und mit Worde (Worten) bescheiden (beschrieben) stat (steht), so sol[l] ich b[e]i geschwormme (geschworenem) Eide den ich darumbe (darüber) zuo den Heiligen han (habe) getan mit userhabet[er] ([aus]erhobener) Hant (Hand) und mit gestabeten Worte[n] (vereidigt vor dem Stabhalter = Gericht) , od[er] m[e]ine Erben od[er] Nachkommen, alse ich nicht ennwere (tot wäre), imme (ihm) s[e]inen Erben od[er] Nachkommen, obe (ob) er nicht were (wäre) die vorgeschri[e]bene Burg Höhingen und Riegol daz Dorf, mit allen Rechten, Leuten und Guetern die darzuo [ge]hoerent wid[er] gebe[n] zu kouffende (das Rückkaufsrecht einräume) unverzogenliche (unverzüglich) ane (ohne) Wi[e]derred[e] darzu, ane (ohne) alle Geverde (Gefährdung = Hinterlist). Ich gelobe und vergiche (verkünde) ouch, daz ich von der vorgenannte[n] Burg Hoehingen und von Riegol demme (dem) Dorfe und von allen i[h]r[e]n Re[c]hten und von alleme Re[c]hten gelte, daz darzuo [ge]hoeret alle Ja[h]r nemmen sol[l] ninzig (neunzig) Marg[k] Silbers luters (lauteres) und loetiges des Geweges (Gewäges) von Colm[ar] und ni[c]ht me[hr]. Dritzig (dreissig) Marg[k] von der Sture (Steuer) und von Pfenning Zinsen und se[c]hzig Marg[k] an Wine (Wein) und an Korne (Korn) und sol[l] ouch die selben ninnzig Marg[k] Geltz jergelichs (jährlich) nemme (nehmen) und niessen (zum Niessbrauch nehmen) nach gemein[er] Schetzunge (Schätzung) und also in dem Lande Sitte und Gewo[h]nheit ist, eine Marg[k] Geltz vir (für) zehen (zehn) Marg[k], einen Scheffel (1 Scheffel oder modi = 4 Sester oder 74,2 l nach dem damals am ganzen Kaiserstuhl gültigen Endinger Maltermaß ) Roggen Geltz vur (für) eine Marg[k], ein vi[e]rtel halp ein und andert[halp] Roggen und Gersten vur (für) eine Marg[k] und ein Suo[m] (1 Saum = 127,69 l nach dem damals am ganzen Kaiserstuhl gültigen Endinger Weinmass) des W[e]ines vur (für) eine Marg[k] und swlz ? mir aber die ninzig (neunzig) Marg[k] Geltz jergelichs (jährlichen) wirt von rechtteme (rechtem) Gelte der egenannte[n] Burge und dez Dorfes, daz sol[l] ich imme (ihm) b[e]i demme (dem) Eide wider gebe[n] gar und ganzlich (gänzlich) ane (ohne) Geverde (Gefährdung = Hinterlist). Es ist ouch mit Worte[n] bescheiden (beschieden) und gedinget, daz ich in deme (dem) vorgenannten Dorfe zuo Rigol und in s[e]inem Zwinge und Banne Dipe (Diebe) und Frevele (Frevel) und alle Besserunge (Einnahmen) nemmen (nehmen) und [ge]niessen sol[l] gar und allecliche (allegleich) und uber alle wislege (Weinsticher - Weinsteuer) ? ri[c]hten swa (zwar = so) die kommet in demme (dem) selben Dorfe, od[er] in s[e]inem Zwinge und Banne swa (zwar = so) ab[er] (über) den Wislag (Weinsteuer) ? kunt (kommt) do (da), do sol[l] ich ich mit den Besserunge[n] (Einnahmen) die davon kunt (kommt) tuon (tun) nach Re[c]hte und nach Willen des egenannte[n] (vorgenannten) Herrn Burch[arten] Herren von Uesenberg. Derselbe Har (Herr) Burch[art] von Uesenberg sol[l] ouch mit Gedinge hovwen (hauen = schlagen) in den Welden (Wäldern) zuo Rigol Holtz, beide zuo bouwende und brennende (beide – der Herr von Üsenberg und seine Untertanen zu Riegel haben das Recht Bau- und Brennholz im Bannwald zu schlagen) imme (ihm) zuo sinne (seiner) Natdurft (Notdurft = Bedarf) ane (ohne) Geverde (Gefährdung = Hinterlist) und sol[l] ouch die Zinse und daz Gelt von den Vischenzen (Fischpachten = Fischweiern) do (da) habent und niessen (zum Niessbrauch), also er untz (uns) harhat (herhat - hergebracht) getan. Ich vergiche (verkünde) ouch, daz ich an der Burg zuo Rigol [de]kein (kein) Recht haben sol[l]. Ouch en (desweiteren) sol[l] ich ouch den vorgenannten Herren von Uesenberg, irren (ihren) Weid[en] ?, an Wegen, no[c]h Stegen, noch Graben (Gräben), noch Garte[n] (Gärten), noch an dekeinen (keinen) Zi[e]len derselben Burg zuo Rigol und Swaz ?, ouch in den Zi[e]len und im Begriffe derselben Burg geschehen, do sol[l] ich ni[c]ht unbe (über - um) ri[c]hte[n] hin in die Burg ane (ohne) Geverde (Gefährdung – Hinterlist). Ich sol[l] ouch die [Bürger] von Endingen lassen belieben fri[e]deliche (friedlich) und geruoweli[c]he (geruhlich – in Ruhe lasse) in irre (ihre) alten Gewo[h]nheit Wunne (Gewann) und Weide zuo niessende (nach dem Niessbrauchsrecht) also su (sie) untz (uns) hargetan hant (haben) und es von althar (alther gebracht – jure hereditario – nach erebtem Rechte) [ge]kommen ist, ane (ohne) Geverde (Gefährdung – Hinterlist). Geschehe es ouch daz ich, Wernher der Guotemann da vorgenan[n]t iht (nicht) buowen (bauen) muoste (müsste) zuo Hoehingen [a]uf der Burg zuo schinberre (scheinbaren) Notdurft d[a] by (bei ?) sol[l] gan (gehen) [a]uf den egenan[n]ten Herren von Uesenberg und ni[c]ht [a]uf mich und sol[l] man ouch die Koste[n] von den Buowe (Baue) slahen (schlagen) [a]uf dieselben Burg ane (ohne) Geverde (Gefährdung – Hinterlist). Alle di[e]se vorgeschri[e]benen Ding und Gedinge han (habe) ich Wernher der Guotemann von Hadestat[t] davorgenan[n]t ges[ch]wor[e]n und gelobet und gelobe su (sie) ouch mit disemt (diesem) gegenwertigen Briefe (Urkunde) stete (stets) zuo habende und zu haltende (halten) vur mich und alle m[e]ine Erben oder Nachkommen und nim[mer] do wid[er] zuo tuonde (und nimmer dagegen zu handeln), zu kommende (und später zu kommen) no[c]h zu sprechende in dekeinen (keinem) Weg (Weise), no[c]h mit dekeinen (keinen) Sachen, ane (ohne) alle Geverde (Gefährdung – Hinterlist) und di[e]sselbe hat ouch ges[ch]wor[e]n und gelobet Werlin (Werner) m[e]in So[h]n in alle[r] W[e]is[e], also ich es ges[ch]wor[e]n und gelobet han (habe) und swo (sowie) haruber (darüber) daz Got[t] wendt (wolle) ich oder dekeins (keiner) minnre (meiner) Kinde[r], oder m[e]inne[r] Erben oder Nachkommen, die vorgenan[n]te Burg Hoehingen vorlihent (verleihe – versetze) deme (dem) egenan[n]ten H[err]n Burch[arten] Herren von Uesenb[er]g oder s[e]inen Erben od[er] Na[c]hkommen wid[er] di[e]sen vorges[c]hri[e]bene[n] Ding und Gedinge und ni[c]ht gehorsam waerent dez Widerkoufes (Rückkauf) in alle[r] W[e]is[e], alse hie[r] mit Worte[n] ges[c]hriebe[n] und bescheiden (beschieden – beurkundet) stat (steht), daz sol[l] vor abe (vorab) Meineid s[e]in. Und darzuo durch ganze Sicherheit, so han (habe) ich gebette (gebeten) flissecliche (fleissiglich): Johannes Uolrich vom H[a]us den Alten, Friederichen s[e]inen Sun (Sohn) und Johannes Uolrich s[e]inen Sun (Sohn); Uolrichen vom H[a]use von Wassenberg (Wassenberg benannt nach der Wassenburg am Zusammenfluss des Seebachs und der Lauch im Elsaß); Cuonrat von Fla[c]hslanden m[e]inen Oeheime (Oheim = der Mutterbruder); Hanneman (Johann - Hans) von Hadestat[t] m[e]inen Vetteren (Cousin); Wernher von Ratelstorf Tuomherren (Domherr – Mitglied des Domkapitels) von Basel, Johannesen den alten Grat und Theobald Becheleren, Ritter, daz so beholfen und beraten sollent s[e]in mit ein festen (Festung = Urkunde) und mit aller Helfe (Kriegs-Hilfe) s[o]wie su (sie) moegent und konnet[en] (können) deme (dem) egenan[n]ten Herrn Burch[art] Herren von Uesenberg oder s[e]inen Erben oder Nachkom[m]en, obe (ob) er ni[c]ht we[re] (wäre) swo (sowie) dez geschehe also (als) davor ges[c]hri[e]ben stat (steht) davor Got[t] s[e]i (bewahre) und sollent imme (ihm) also lange helfen und raten untz (und) daz imme (ihm) s[e]in[e] Burg wi[e]der wirt (wird) wi[e]d[er], (gegen) mich oder m[e]inen Erben oder Nachkommen. Und dez zuo eime (einer) Urkunde, so han (habe) ich sie gebette[n] alle umbe (um) i[h]re Ingesi[e]gele (Siegel) an di[e]sen Brief und wir Joh[annes] Uolrich vom H[a]use, Fried[rich] und Johannes Uolr[ich] der Junge, s[e]ine (sein) Sune (Sohne); Uolrich vom Huos (Haus) genan[n]t von Wassenb[erg], Cuonrat von Fla[c]hslanden, Hanemann (Johann oder auch Hans) von Had[t]stat[t], Johann der alte Grat, Theob[ald] Bechelere, Ritter und Wernh[er] von Ratelstorf, Tuomherre (Domherr) zuo Basle. Davor genan[n]t hant (haben) gelobet und gelobent ouch mit diseme (diesem) gegenw[er]tigo[n] Brieve (Urkunde) offenlich (öffentlich) und an guoten [Tr]wen (Trauwen – Vertauen) durch Bette (Bitte) dez egenan[n]ten Wernh[er] des Guotenmannes, Ritters, daz wir dem vorgenannten H[err]n Burch[art] Herren von Uesenberg, oder s[e]inen Erbe[n] oder Nachkommen beholfen und beraten söllent (sollen) s[e]in mit unseren Festen (Burgen) und s[o]wie wir moegent wider den egenan[n]ten Wernh[er] den Guotemann, oder s[e]ine Erben oder Nachkom[m]en swo (so wie) su (sie) deme (dem) selben Herren von Uesenberg Hoehinge[n] die Burg [da]vor huobent (habent), od[er] s[e]inen Erben oder Nachkom[m]en und nicht gehorsam woelent (wollen) s[e]in dez Widerkouffes (Rückkaufs), als hie[r] mit Worten ges[c]hri[e]ben stat (steht) ane (ohne) Geverde (Gefährdung = Hinterlist).

Falls der Üsenberger von seinem Rückkaufsrecht Gebrauch macht und Höhingen zurückkaufen will, der Hattstatter sie aber nicht heraus gibt, so verpflichten sich die Zeugen des Werner v. Hattstatt dem Burkhart von Üsenberg zu seinem Recht zu verhelfen, sogar mit Waffengewalt, denn sie stellen ihm seine Burgen (Festen) zur Verfügung, gegen ihren eigenen Verwandten Werner den Guotenmann von Hattstatt. Und hant (habe) ouch harumbe (darüber) zuo eime (einer) Urkunde unse[re] Ingesigele (Siegel) alle gehenkz (gehenkt – gehangen) an di[e]sen Brief (Urkunde). Ich Wernh[er] d[er] Guotemann von Had[t]estat[t], ein Ritter davor genan[n]t han (habe) ouch zuo mereme (mehreren) Urkunde alle dirre (dieser) vorges[c]hri[e]ben[er] Dinge gebette[n] irnnen (ihren) gnedigen und e[h]rwirdige[n] H[er]ren Grav[f] Uolrich von Pfirte unbe (um) s[e]in Ingesigel (Siegel) an di[e]sen Brief zuo der egenannten minnre (meiner) Frinde (Freunde) Ingesigele (Siegel). Und wir Grav[f]e Uolrich von Pfirte davorgenan[n]t durch Bette (Bitte) dez egenan[n]t[en] Wernh[er] des Guot[emann] von Hadestadt, ein[e]s Ritters, unser[e]s, Lieben, Getreuen, so hant (haben) wir unser Ingesigel (Siegel) gehenkz (gehenkt – gehangen) an di[e]sen Brief (Urkunde). Es ist ouch zuo wissende (zu wissen), daz alle die Ding und Gedinge die d[er] vorgenan[n]te Herre von Uesenberg Har (Herr) Burch[art] und ich Wernh[er] d[er] Guotemann von Hadestat, ein Ritter davor genan[n]t geg[en] einand[er] b[e]i unserme (unserem) Lebende [zu] habent und niessent, also hie[r] ges[c]hriebe[n] und mit Wort[en] bescheiden (beschieden) stat (steht), die soellent (sollen) ouch uns[e]re beid[en] Erben und Na[c]hkomme[n] gegen einander na[c]h unserem Tode haben und [ge]niessen allec[k]liche und gar (ganz und gar), ane (ohne) alle Geverde (Gefährdung = Hinterlist). Und daz di[e]s alles wa[h]r s[e]i und stete beliebe (stets bleibe), daumbe (darum) han (habe) ich Wernh[er] d[er] Guotema[nn] von Hadestat, ein Ritt[er] da vorgenan[n]t m[e]in Ingesigel (Siegel); und ich Werlin s[e]in Sun (Sohn), ein Edelkne[c]ht ouch m[e]in Ingesigel (Siegel) [gehenket an di[e]sen Brief], wandt (weil) daz alles mit m[e]inem Wille geschehe[n] ist und ich es gelobet und ges[c]hwor[e]n han (habe) zuo den Heiligen, stete zuo habende (stets zu halten), also hie[r] ges[c]hri[e]ben stat (steht), [so habe ich] gehenkz (gehängt) an di[e]sen Brief (Urkunde) mit der vorgenan[n]t[er] Beide unser[e]s H[er]ren von Pfirte und uns[e]re[r] Frinde (Freunde) Ingesigelen (Siegel) zuo eime Wissenschaften (zu einer Wissenschaft) und schribern (geschriebenen) Urkunde aller dirre (dieser) vorgeschriebenen Dinge. Dirre (Dieser) Brief (Urkunde) wart gegebe[n] an dem[m]e nehesten (nächsten) Cistage (Zischdig = Dienstag) nach d[er] alten Vasena[c]ht (Fasnacht = Alte Fasnacht - altum vasinaht 1289, eine Pfaffen-Fasnacht oder Herren-Fasnacht oder rehte vasinaht 1328. Als Papst Urban II auf dem Konzil von Benevent im Jahre 1091 beschloß, die Sonntage aus dem Zählsystem der 40 Tage heraus zu nehmen, rückte der Beginn der Fastenzeit um vier Tage zurück auf den heutigen Aschermittwoch. Damit mußte auch das Fasnachtsfest zurückgenommen werden. Während nun die "Herren" und "Pfaffen" (Adelige, Geistliche, gehobenes Bürgertum) sich streng an die neue Ordnung hielten, war das einfache Volk (Bauern, Leibeigene, Zünftige) nicht so schnell umzugewöhnen. Nach wie vor feierte man die "alte" oder "rechte Fasnacht".) dez Ja[h]res, do man zalte (zählt) nach Gotz (Gottes) Geburtt druzehen (dreizehn) hundert Ja[h]r, darna[c]h in demme (dem) vier und zwenzigsten Ja[h]re .

Transkription: Stefan SCHMIDT, Wyhl am Kaiserstuhl um den 3. Februar 2010.


Das Vorspiel: 1320 – 1322 der Kaiserstühler Krieg Wegen der Vogtei des Dorfes Bickensohl waren zwischen den Brüdern Burkart III. und Gebhart von Üsenberg einerseits und den Herren von Falkenstein im Jahre 1320 Streitigkeiten entstanden. In diese wurden als Verwandte der letzteren auch die Schultheißen von Endingen auf ihrer Burg Koliberg verwickelt. Im Bund mit den Bürgern der Stadt Endingen erstürmten die Üsenberger im Herbst 1321, ohne daß eine Absage vorherging, die Burg und brannten sie aus. Dabei wurden Ritter Thomann von Endingen und dessen Brüder, der Edelknecht Johann und der Schlettstadter Johanniterbruder Walther, die Söhne des verstorbenen Schultheißen Walther von Endingen hinterlistig erschlagen. Diese Gewalttat erregte solches Entsetzen, daß Graf Konrad und die Stadt Freiburg, wo die Frau des erschlagenen Johann herstammte, denen von Üsenberg den Krieg erklärten. Der Krieg wurde nach damaliger Kampfesweise meist mit Überfällen und Berennungen, mit Raub und Brand geführt, wodurch die heimgesuchten Orte im Breisgau solch greuliche Verwüstungen erlitten, daß im folgenden Jahr eine Teuerung entstand. Die Herren von Üsenberg mit ihrer Stadt Endingen wurden schließlich so in die Enge getrieben, daß sie im April 1322, um eine völlige Niederlage zu verhüten, den Herzog Leopold von Österreich und den Bischof von Straßburg um Vermittlung baten. Deren Vermittlung führte nun am 20. April 1322 in Kenzingen zu einem Waffenstillstand und bald darauf zu einem schiedsrichterlichen Ausgleich... Quelle: Stefan SCHMIDT: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K. 2009


Geschlecht derer von Hattstatt von Hattstatt. Von der Burg Hohhattstatt (Hadestath, Adestat 1139), über dem Dorfe Hattstatt im Oberelsaß, 8 km sw. von Colmar schrieb sich ein uraltes Herrengeschlecht, welches schon frühzeitig Beziehungen zu dem Breisgau anknüpfte, später aber dort sich dauernd ansässig machte. In den auf S. 547 bis 549 gegebenen Stammtafeln soll versucht werden, die Genealogie des, Hauses klarzulegen, wofür es bisher an jeglicher Vorarbeit fehlt. Von den in die Stammtafeln nicht einzureihenden Personen des zeitweise sehr zahlreichen Geschlechts werden nachstehend nur diejenigen erwähnt, welche auf Oberbadischem Gebiete auftreten.

Laut einer mit dem Hattstatt'sehen Familienarchiv in das Staatsarchiv Basel gelangten undatierten, wohl aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammenden Urkunde vereinigten sich Cunrat Wernher, Cunrat der Gutemann, Sifrit, sein Bruder, und Wernher der Junge von Hadestat wegen der Führung ihres alten Banners und des Schildes, während der Meerfahrt, die Cunrat Wernher antreten will. Als ein Beizeichen zu dem alten Stammeszeichen, dem Andreaskreuze, kommt ein Stern und ein Schildrand vor. In den Stammtafeln ist denjenigen Personen, welche das Stammwappen führen, ein X, denen, welche einen Stern im Obereck des Schildes führen, ein * vorgesetzt. Quelle: KINDLER von KNOBLOCH: Oberbadisches Geschlechterbuch 69 Die Hattstatter hatten ihre Erbbegräbnisstätte im Unterlindenkloster zu Colmar.


aus der Geschichte der Burg Sponeck 1324 - Burkard von Üsenberg, der Schwiegervater des Markgrafen Heinrich IV. von Hachberg Sausenberg, verpfändete an Wernher VI. von Hattstatt die Dörfer Riegel, Bischoffingen und das Schloss Höhingen um 700 Mark Silber Kolmarer Gewichts. 1333 - Die Burg Sponeck wurde am 8. November verkauft durch die Erben des Ritter Wernher VI. der Gutemann von Hattstatt, der 1329 verstorben war und die Burg wohl besessen hatte, aber mit ihr belehnt war. Ein im Elsaß hochangesehenes Geschlecht. Conrad Wernher IV. von Hattstatt, mit Stephania Gräfin von Pfirt vermählt, war von 1274 bis 1280 Landvogt vom Oberelsaß.

Werner der Gutemann von Hattstatt, genannt von Herrlisheim. Urkundlich erwähnt erstmahls 1267, als Ritter 1294, als der Alte 1316, 1327, hat die Burgen Sponeck und Herrlisheim, seit 1310 Pfandherr von Oberhergheim, kauft 1324 Schloß Höhingen und Dorf Riegel. Er war zwei Mal verheiratet, über die erste Ehe wissen wir nichts. Die zweite Frau war Adelheid von Münsterol, urkundlich ebenfalls erwähnt 1319 und 1329. Dieser Ehe entstammten 5 Kinder, davon 3 Söhne. Der in unserer Urkunde von 1324 März 6. als Werlin (Werner) mitsiegelnde Sohn ist urkundlich mehrfach in Erscheinung getreten, als: Werner der Junge Gutemann von Hattstatt, Edelknecht 1319, 1324, als Ritter 1329, 1337, als todt im Jahr 1376, will im Jahr 1320 den Herzogen von Österreich mit 20 Helmen (Soldaten) dienen. Er war verheiratet mit Susanna, welche urkundlich ebenfalls greifbar wird in den Jahren 1319 und 1324, als Tochter des Herrn Heinrich Waffler von Eckenrich, Schultheißen von Schlettstadt. Der Ehe mit Susanna entstammten wieder 4 Söhne, dieser Zweig wurde fortan Waffler von Hattstatt genannt. Quelle: KINDLER von KNOBLOCH: Oberbadisches Geschlechterbuch Bd. I p. 545f.

Als 1329 Heinrich Waffler, Ritter von Eckrich ohne männlichen Nachkommen starb, erhielt sein Schwiegersohn Werner von Hattstatt das Lehensgut. Quelle: Die Ritter von Eckrich im Elsaß und das Schloß Hoch-Eckerich

Zur alten Fasnet – neuen Fasnet Der 7. Sonntag vor Ostern hiess dann konsequenterweise auch "dominicia quinquagesima". Diese "Neuerung" führte allerdings zu einer Unterscheidung zwischen der "neuen" oder auch "Herrenfastnacht", da die Obrigkeit der Nacht vor dem Aschermittwoch den Vorzug gab, und der "alten" oder auch "Bauernfastnacht", da die einfache Bevoelkerung noch lange am gewohnten Termin, also am Sonntag "Invocavit" und dem zugehoerigen Montag festhielt. Da beide Termine an sich auch gleich gut begründet waren, blieben sie in einzelnen Gebieten jahrhundertelang nebeneinander bestehen. Dabei ergab sich jedoch die Situation, dass mancherorts noch Fastnacht gefeiert wurde, als anderswo laengst die Fastenzeit begonnen hatte, immerhin handelt es sich um 6 Tage Unterschied. Die Konkurrenz zwischen den beiden Terminen wird in zahlreichen Urkunden des 13. bis 16. Jahrhunderts bezeugt, die "auf den Freitag vor der alten Fastnacht", auf die "rechte" (d.h. die neue) oder auf die "Pfaffenfastnacht" datiert worden sind. Mit letzterem Begriff wird darauf angespielt, dass vor allem die "Pfaffen", vor allem auch die Jesuiten, in Zusammenarbeit mit der Obrigkeit und den Patriziern diesen Termin durchzusetzen versuchten. (Er meint spaeter aber auch den Unterschied zwischen der "Pfaffenfastnacht" am Faschingssonntag und "Laienfastnacht" am Faschingsdienstag.) Noch im 16. Jahrhundert sind diese Verschiebungen durchaus üblich. So heißt es etwa "(Gegeben) 1260 an dem zistag noch dem sunnendage in der vasten der do heisset reminiscere, der ist aht tage noch der groszen vastnaht", oder: "1299 in dem manode Marcio an dem naechsten fritage vor der altun vastnaht", oder 1330: "sunndags an aller man vaschangtag" "Do man zalte 1334 jor, an der pfaffen vastnaht" usw. Ende des 14. Jahrhunderts mehren sich die Belege, die auf den neuen Fastnachtstermin abheben und beispielsweise lauten: "1391 am suntage estomihi vor der fasthenaht." Der "suntage estomihi" war der 7. Sonntag vor Ostern.

Zur Datierung: Zistag oder Zinstag Fassnacht, alte, Sonntag Invocavit. 1299 in dem manode Marcio an dem nächsten fritage vor der altun vastnacht (Geschichtsfr. XIX, 258); mentag vor dem sontag so man singet zu dem ampt der heiligen mess invocavit genant die alte vasznacht 1458 (Boos, Baselland); 1458 dornstag nach der alte vasnacht invocavit (ebd.); 1467 zinstag nach dem suntag als man sang in der heiligen kilchen zu dem loblichen ampte invocavit genant die alte vasznacht (ebd.); 1466 am samstag nechst vor dem Sonntag invocavit alt vasznacht (Fürstenbergisches Urkundenbuch Bd. III, p. 375); 1440 fritag in der fronfasten nach der alten vasnacht (Argovia 14, 139); 1390 des nesten mitwochen na der alden vasenacht (Publ. de Luxemb. 25, 58). Samstag der alten vastnacht, Sonnabend vor Invocavit (Pilgram). S. Alter montag. Nachtrag: Ein weiterer Beleg aus Basel ist: 1446 uff die alt vassnacht, was der 6. tag des mertzen. (Baseler Chr. V, 391). Fassnacht, grosse, Invocavit. Sontag invocavit genant die gross vastnacht 1483 (Weidenbach); 1260 an dem zistag noch dem sunnendage in der vasten der do heisset reminiscere, der ist aht tage noch der groszen vastnaht (Städtechr. VIII, 72; ebenso VIII, 80); vormols fing die vaste an am sunnentage invocavit daz ist an der grossen vastnacht (ebd. IX, 509, Königshofen). Ein weiteres Beispiel siehe bei Fassnacht, rechte. Vergl. dagegen Fastelavend, grosser ; Fasten, grosse Fassnacht, Herren-, Pfaffen-, Sonntag Estomihi (Quinquagesima), carnisprivium sacerdotum. Vor dem sontag als man in der heiligen roemischen kirchen singet estomihi genant herren vassnacht 1469 (Zinkernagel); an dem sontage der herrenfasznacht quinquagesima genand (Flursheim, alle Kirchengesäng deutsch 1529); 1530, herrnfasznacht was den 27. Februarii sontag nach Mathie (Städtechr. XV, 99); 1525, 24. Februarii ist freitag vor herrnfasznacht gewesen (ebd. XV, 60); 1537 herrenfasznacht den 11. Februarii (ebd. XV, 143); 1483 zwischen weinachten und herrenvasznacht sein VI wochen IIII tag (gedr. Kalenderbruchstück der Wolfenbüttler Bibliothek); am sunnentag exurge das ist ahte tage vor der pfaffenvastnaht (Städtechr. IX, 510, Königshofen); an der pfaffenvastnacht die do viel an dem nehesten tage nach sant Agethendage 1334 (ebd. VIII 126). Das Beispiel 1451 am sehsten tag am Mertzen an hernfasznacht (ebd. X, 181) weist für Herrenfassnacht den Samstag vor Estomihi, wohl aus Versehen in der Monatszahl, an. Vgl. das Papistenbuch bei Birlinger, Aus Schwaben II, 159 f. Nachtrag:Ein weiterer Beleg aus Basel: an der pfaffen vasznacht, was der 11. tag februarij 1431 jar. (Baseler Chr. V, 306). 1520 dinstagk der hern fasenacht (Urk. des Wilhelmitenklosters Wasungen 59) ist der Dienstag nach Estomihi. Quelle: Grotefend Glossar


Endinger Narrenzunft v. 1782 Älteste Nachweise Die ältesten, bekannten Hinweise zur Fasnet in Endingen stammen aus dem Jahre 1499. In jenem Jahr bewilligte Kaiser Maximilian den Bürgern der Stadt Endingen wegen ihres Eifers im Schweizerkriege einen Jahrmarkt auf den Montag und Dienstag vor dem Sonntag Estomihi, "so man nennt der Pfaffen vasnacht". Dieser sog. "Fasnet-" oder "Febrmärkt" wird noch immer alljährlich abgehalten. Die Fastnachtserwähnung von 1499 ist nicht viel mehr als eine kalendarische Angabe. Dennoch können wir davon ausgehen, dass das Legen des Marktes auf die Fastnachtstage durchaus bewusst geschehen ist. An der Fasnet war die Stadt sicher auch schon in der damaligen Zeit voll von Leuten; ein ideales Pflaster für die Händler und Spielleute. Auf das Maskentragen und andere fastnächtliche Brauchausübungen, außer der obligatorischen Fettlebe, können wir aus den Quellen von 1499 aber nicht schließen.


Der älteste Bericht einer am Kaiserstuhl gebräuchlichen Fasnacht findet sich in den Urkunden des Breisacher Stadtarchivs, dort heisst es:

1374 Februar 16., Ihringen am Kaiserstuhl

Heinzin Biramulli (Birnenmüller) von Ihringen verkauft 1 Saum (127,69 Liter Endinger Weinmaß ) Weisswein Gülte, frisch von der Trotte weg dem bescheiden[en] Endemann, Bürger zu Breisach um 4 ½ Pfund Angster. Die Gülte (Renteneinnahme) geht von dem Rebstück am Egge Ihringer Banns, welches Heini Wassermann [be]bauet. Er bittet zum siegeln seinen gnädigen Herrn Junker Hesse herre von Uesenberg. [gegeben am] Mentag nach der alten vasnaht.


Stadtarchiv Breisach Uk.Nr. 543. Pergament Original, Siegel beschädigt – XVI. Quelle: Adolf PIOSIGNON: Die Urkunden des Stadtarchivs zu Breisach, aus Mitteilungen der badischen historischen Kommission Nr. XI, 1889 p. n80.


Am Sonntag Estomihi Lukas Kap. 18, Vers 31- 43 und Markus Kapitel 8 Vers 4 – 15. Der Name Estomihi kommt von den lateinischen Anfangworten aus dem 3. Vers des 31. Psalm: "Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest!

Transkription der Urkunde, nebst Zusammenstellung Stefan SCHMIDT, Wyhl a. K.


Der alte und inhaltlich nicht richtig übersetzte Urkundenregest im Urkundenverzeichnis der Gemeinde Riegel von Mechthild Michels lautet:

(cistag nah der alten vasenaht)

Ritter Wernher der Guteman von Hadestatt bekundet, von Burkhard von Üsenberg Burg und Dorf Riegel um 700 Mark Silber Kolmarer Gewichts gekauft zu haben. Er zahlt ihm jährlich 90 Mark Silber, nämlich 30 Mark an Geld und 60 Mark an Wein und Korn.

Siegler: Johannes Ulrich von Hus der Alte, seine Söhne Friedrich und Johannes Ulrich der Jüngere; Ulrich vom Hus von Wasenberg; Konrad von Flachslanden, Oheim, Hanneman von Hadestatt, Vetter des A.; Johannes der alte Grat (?); Ritter Theobald Becheler; Werner von Ratelsdorf, Domherr zu Basel; Graf Ulrich von Pfirte; A. und sein Sohn Wernlin, Edelknecht.

alte Signatur: 1. Ausführung: Pergament 12 Siegel anhängend: 1-4, 8-10 und 12 beschädigt, 6,11 abgegangen.

Quelle: Stefan SCHMIDT: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K. 2010.

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