1322 April 20., Kenzingen - Sühne der Üsenberger wider derer von Endingen

Aus Endinger Geschichte

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Herzog Leopold von Österreich vermittelt mit Rat und Hilfe Bischof Johanns von Straßburg, seiner »Oheime« der edlen Herren, des Grafen Rudolf von Nidau und Ottos von Ochsenstein, Landvogts des Reiches im Elsass, und anderer Herren und ehrbarer Leute zwischen seinen »Oheimen« den Grafen Konrad und Friedrich von Freiburg, deren Dienern, Ritter Dietrich von Endingen, Johannes und Walter Gebrüder von Endingen und der Stadt Freiburg im Breisgau einerseits und den Brüdern Burkhard und Gebhard, Herren von Üsenberg, andererseits wegen der zwischen den Genannten infolge des an Ritter Thomas von Endingen und dessen Brüdern Johannes und Walther begangenen Totschlages entstandenen Streitigkeiten folgende Sühne: beide Parteien einigen sich auf Leuthold von Krenkingen, Heinrich den Waffler von Eckirch (Eggerich), Schultheissen von Schlettstadt, und Heinrich von Munzingen von Freiburg als Schiedsrichter, die bis zum Ausgang der nächsten Pfingstwoche (5. Juni) oder, falls sie bis dahin verhindert sind, bis zum St. Johannestag (24. Juni) Recht sprechen sollen über die Buße, welche die von Üsenberg wegen des begangenen Totschlages leisten sollen, und über den Ersatz des den Bürgern von Freiburg durch die Üsenberger vor Ansagung der Fehde zugefügten Schadens, wie auch über allfälligen Schaden, den die Üsenberger durch die Freiburger vor diesem Zeitpunkt erlitten haben. Die Üsenberger schwören die ihnen von den drei Schiedsrichtern oder der Mehrheit derselben aufgelegten Bedingungen zu erfüllen. Stirbt einer der Schiedsrichter, soll jene Partei, die ihn erwählt hatte, innerhalb 8 Tagen einen Ersatzmann ernennen. Sämtliche Angehörige beider Parteien geloben eidlich unter ihren Siegeln die vorstehende Sühne genau zu beobachten. Mitbesiegelt von Bischof Johann, Rudolf von Nidau und Otto von Ochsenstein. D.[as] w.[art] geg.[eben] ze Kentzingen an dem nechsten cinstage vor s.[anct] Georien tage 1322.


Original Pergament in Freiburg Stadt-Archiv, sämtliche Siegel abgefallen. Heinrich SCHREIBER: Freiburger Urkundenbuch Bd. 1/2, 240. Regesten: Lichn.-Birk Bd. 3, 383 n. 591; BÖHMER: Regesta Imperii 1246, 1313 Add. II, 517. Vergleiche den Schiedsspruch vom 19. Juni 1322, Heinrich SCHREIBER: Freiburger Urkundenbuch Bd. 1/2, 245. Zur Sache vergleiche: Sigmund, Ritter von RIEZLER: Geschichte des Hauses Fürstenberg 143.

Quelle: Stefan SCHMIDT: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K. 2010; Regesta Habsburgica III Nr. 1168.

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