1297 April 18.

Aus Endinger Geschichte

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Kuno von Bergheim der Junge, Neffe Rudolfs von Üsenberg, beurkundet, daß er 15 Scheffel Gülten für 15 Mark lötigen Silbers Freiburger Gewichtes an Walter Simund von Elzach und dessen Ehefrau Else, Tochter des verstorbenen Ulrich von Ippichen, verkauft und das Silber erhalten hat. [Die Gülten] sind jährlich von der Reschen Hof in Endingen zu Martini als Zins fällig, je 5 [Scheffel] Weizen, Roggen und Gerste. Sie verzichten für sich und ihre Nachkommen auf alle ihre Rechte an dem Hof in bezug auf die 15 Scheffel Gülten.

Allen die di[e]sen br[i]ef ansehent, alde (oder) hoerent lesen, kúnden wir her[r] Cuone (Kuno) von Berghein (Bergheim/Elsaß), der junge, svestersun (Neffe) her[r]n Ruodolfes herren von Uesenberg, daz wir han (haben) verkoufet Waltere Sy[g]munde von Elza[ach], unde vron (Frau) Elsin (Else) elicher wirtinnen (Ehefrau) her[r]n Uolriches sealigen (seligen, verstorbenem) von Gipeche (Ippichen im Kinzigtal, bei Wolfach im Ortenaukreis) fúnzehen schefol (Scheffel) geltes (Naturalabgabe), die mon (man) uns jergelich (jährlich) von der Reschen hof ze Endingen gap (gab) ze sante Martins tage (11. November), ze rehtemme (zu rechtem) zinse, fúnfe weisen (fünf Weizen), fúnfe roggen unde fúnfe Gersten, umbe fúnzehen Mark lotiges silbers, Friburgere geweges (1 Mark Silber = 273 gr.). Unde vergehen (versichern), daz wir desselben silbers gewert sin (das wir es bekommen haben) von in (ihm), unde verzihen uns (ziehen uns zurück, treten zurück) vúr (für) uns unde vúr alle unsere na[c]hkom[m]en alles des re[c]htes, daz wir hatten an demme vorgenan[n]ten hove (Hofgut) von derselben vorgenan[n]ten fúnzehen schefol koren geltes (Korngeltes) wegen. Herúber (Darüber) ze eime urkúnde unde ze einer bestetegunge, so geben wir den vorgenan[n]ten Waltere unde vron Elsin di[e]sen brief, mit unsers vorgenan[n]ten oehemez (Oheim der Mutterbruder = Onkel) her[r]n Ruodolfes, herren von Uesenberg, unde mit unserme ingesigelen (Siegel) besi[e]gelt. Wir Ruodolf, herre von Uesenberg, dur[ch] bette (Bitte) [des] her[r]en Cuonen (Kuno) von Berghein, unsers vorgenan[n]ten svestersunes haben unser ingesi[e]gel gehenket an di[e]sen brief, ze urkúnde dez so hie[r] vorgeschri[e]ben stat (steht). Di[e]s beschah (geschah) un[d] wart dirre (dieser) brief [ge]geben an demme (dem) ersten Dunrestage, vor sante Georien dage, do man za[h]lte von gottes gebúrte zvelfhundert si[e]benú unde Nunzig ja[h]r.


Quelle: Stefan Schmidt: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K. 1997; Wilhelm: Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis 1300 Uk.Nr. 2687.

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