1269 März 12., Freiburg i. Br.

Aus Endinger Geschichte

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Hesso, von Gottes Gnaden, Herr von Üsenberg überläßt dem edlen Herrn, Ritter Arnolt von Kaiserstuhl das Eigentum an dem Hof zu Wil bei Rafz (vermutlich heißt es im Original aber: Rayn – also: Wyhl am Rhein), den Arnolt bisher nur als Lehen inne hatte. Zeugen der Beurkundung sind: Herr Dietrich genannt: Schnewelin, Heinrich vom Kaiserstuhl, Walther Truchseß von Riegel, und Heinrich sein Bruder , Herr Johannes genannt: Kosse, Leutpriester zu Buchheim, Gerhard von oeristeten (vermutlich heißt es im Original: [V]oeristeten, also: Vörstetten in der March), Herr Walter, Schultheiß von Endingen. Das der Schultheiß von Endingen bei der Beurkundung in Freiburg anwesend ist zeigt, daß es sich um ein Hofgut in Wyhl am Rhein handelt, denn hatten doch die Endinger die Wasserfeste Schaffgießen und verbunden damit, die Ortsherrschaft über Wyhl und Wellingen in jener Zeit übernommen.

In nomine domini Amen, ne de labili memoria hominum euanescant que labente tempore pertractantur expedit ad discrepationis materiam in posterum euellendam, ut ea que dicta vel acta sunt scripturarum munimine tenaci memorie conmendentur nos itaque Hesse dei gratia dominus de Ouesenberc universis et singulis ad quos presens scriptum peruenerit cupimus declarari, quod cum Arnoldus de Keiserstuol miles (Ritter) nobilis (Edler) possessiones quasdam in Wile (Wyhl) apud (bei, am) rafs (hier müsste man mal die Originalurkunde sehen – vermutlich heisst es nicht: rafs, sondern rayn = Rhein) constant.[iensis] dyo.[cesis] (gelegen in Konstanzer Diözese, damals gabs noch keine Erzdiözese Freiburg, sondern wir gehörten zu Konstanz, dem Nachfolger des uralten Bistums: Vindonissa - Windisch an der Reuss, Kanton Aargau) ad ius et proprietatem nostram spectantes a nobis tenuerit titulo feodali[ter], tandem transactione alia interueniente, idem miles nobilis a nobis obtinuit, quod easdem possessiones de quibus primitus anobis infeodatus exstitit, eidem contulimus proprietatis titulo cum omni jure quod nobis inpredictis possessionibus conpetebat. Renuntiantes omni juri omnique actioni siue exceptioni, per que nostre voluntarie donationi possit in posterum preiudicium vel dispendium gnerari et ut hec tam nostris quam nostrorum successorum temporibus, firma et inconvulsa permaneant, presens scriptum de mera et libera voluntate nostra, sigilli nostri (unser Siegel) karactere conmunimus. Acta sunt hec in Friburc anno d[omi]ni Mo. CCo. LXIoX. Die beati Gregorii in presentia talium et talium testium: D[omi]ni Dietrici dicti Snewelini, Heinrici de Keiserstuol, D[omi]ni Waltheri dapiferi (Truchseß , heißt: Vorgesetzter des Trosses, ein hohes Hofamt, es gab nicht viele Truchseße im heiligen römischen Reich deutscher Nation, vermutlich saß dieser Truchseß auf der Riegeler Burg, vielleicht hängt der Titel aber auch mit dem königlichen Salhof in Riegel, aus spätrömischer Zeit zusammen) de Riegol, et Heinrici fratris sui. D[omi]ni Johannis dicti Kozze plebani (Leutpriester) de Buochein (Buchheim in der March), Gerhardi de Oeristeten ciuis in Friburc. Domini Waltheri sculteti (Schultheiß) de Endingen, qui de uisu et auditu huius rei tamquam testes testimonium si necesse fuerit perhibent veritati in domino Amen.

Quelle: Stefan Schmidt: Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K. 1994; Wilhelm: Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis 1300 Uk.Nr. 121b.

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