Savoyarden

Aus Endinger Geschichte

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Allgemein

Die Savoyarden waren ein Volk aus dem heute französichen Départements Haute-Savoie und Savoie und dem Aostatal. Es waren überwiegend Händler die aus Mangel an Erwerbsmöglichkeiten jahrhundertelang ausgewandert sind. Sie wanderten also nicht aus Glaubensgründen aus welches einen Großteil der sonstigen Auswanderungen ausmacht. Vielmehr waren es fahrende Händler, die sich im Verlauf Ihrer Wanderschaft im Ausland ansiedelten. Erste Einwanderungsbelege für den süddeutschen Raum gehen ins Jahr 1418[1] zurück wobei die Haupt-Auswanderungsphase zwischen 1650 und 1750 stattfand.

Das savoyische Handelszeichen, eine durch eine zusätzliche horizontale Linie nach unten verlängerte Vier die oft auch durch zusätzliche Querbalken ergänzt wurde, finden wir heute noch in ganz Europa an Gebäuden, Brunnen oder Wegsteinen angebracht. Man sagt, dass die savoyischen Händler das Handelszeichen in alemannischen Ländern entdeckt und mit Begeisterung als Handelssiegel benutzt und dann als Familienwappen nach Savoyen zurückgebracht hätten[2].

Savoyardenzeichen in Endingen

Das syvoyardische Handelszeichen (die Savoyarden-Vier) treffen wir heute in Endingen noch an min. 7 Gebäuden an:

  • Am Haus Henninger/Krebs (Hauptstr. 60) an den Fenster-Gitter im Erdgeschoss, von Löwen gehalten - Jahreszahl 1775
  • Am Haus Satori (Hauptstr. 68) über dem Haupteingang - Jahreszahl ????
  • Haus Klorer (St. Jakobsgässli 5) über dem Schwiebogen - Jahreszahl 1606
  • gegenüber von Haus Jakobsgässli 2 - Jahreszahl 1804
  • Fronhof 15 über dem Eingang - Jahreszahl 1796
  • Lehenhof (Lehenhofstr. 3) über dem Eingang- Jahreszahl 1779
  • Haus Eltjes (Totenkinzig 19) über der Haustür - Jahreszahl 1758



Savoyarden in Endingen

Claudius Schyro a Gudstat Savoyus

(+22.03.1674) - starb in Endingen in der Herberge zur Krone. Gudstat ist vermutlich eine Verdeutschung der bekannten Stadt Bonneville an der Arve in Savoyen.[3]

Johannes Gulat aus Saffoi

(+29.01.1681) - starb in Endingen. Stiftete 100 fl. für die Pfarrkirche St. Peter[3]

Litschgi

Das Geschlecht stammt wahrscheinlich aus Gressoney und ist seit 1407 (Lüschy) und 1422 (Lüdschy) in Endingen nachweisbar.

Johann Franz Litschgi

(*2.4.1697) Großunternehmer - wahrscheinlich am 2. April 1697 in Gressoney geboren, war seit 19. Januar 1725 mit Maria Barbara Buckeisen, der Tochter des Kaufmanns und Bürgermeisters Franz Buckeisen von Endingen, verheiratet[3].

Johann Baptist Franz Litschgi

(*1733, +1798) Gastwirt, k.k. Posthalter - Heiratete am 16. Februar 1762 die Endingerin Anna Maria Sartori die jedoch am 26. August 1768 im Wochenbett verstarb. Als zweite Frau nahm er sich Maria Josepha Crederer (*1747, +1816) die Tochter des Stadtschreibers Johann Crederer und Theresia von Kuon aus Rottweil a. N.[3]

Pater Beda Litschgi

(*5.10.1748) Pater - Sohn von Franz Anton Litschgi und Maria Anna Seilnacht[3].



Quellen

[1] Karl Martin: Die italienische Gemeinde Gressoney am Monte Rosa und ihre Beziehungen zum Breisgau, in: Schau-ins-Land Nr.62, 1935, S.13.

[2] Franziska Raynaud: Savoyische Einwanderungen in Deutschland, S.40.

[3] Karl Martin: Die Einwanderung aus Savoyen nach Südbaden, S.40-43 & 56.


Litschgi einfügen
Bürgin event. Bargin aus dem savoyischen Magland (Stammbaum noch abklären)