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Freiherr [und Ritter] Kaspar von Mörsberg, [österreichischer] Landvogt im Elsaß, schreibt an Niklas von Firmian, Hofmeister der Römischen Königin: Aus den beiliegenden Kopien von Berichten könne Firmian das gefährliche Unternehmen der Eidgenossen ersehen. Er möge das der Königin und ihrer Umgebung mitteilen und vorbringen, daß die Eidgenossen im Hegau und im Walgau Kaiser Maximilans Untertanen schwer bedrücken, und man nicht weiß, ob sie ihr Lager im Hegau aufschlagen, oder gleich vor Waldshut oder Tiengen ziehen werden. Die Königin möge deswegen dem Markgrafen von Baden und Hachberg oder dessen Amtleuten im Namen Kaiser Maximilans befehlen, mit ganzer Macht von Hochberg (die Feste Hachberg) nach Waldshut zu ziehen, um die dem Land und Kaiser Maximilians Untertanen zugefügte Schmach rächen zu helfen. Zugleich möge die Königin die Städte Freiburg (im Breisgau), Breisach, Neuenburg (am Rhein), Kenzingen, Endingen und Beuggen (Beggingen?) auffordern, unverzüglich mit ihren Mannschaften zu Roß und zu Fuß ebenfalls nach Waldshut zu ziehen; die Königin soll auch den Adel des Breisgaues aufbieten, aber der Landschaft von Rötteln keinen Befehl schicken, weil diese bereits 600 wohlgerüstete Knechte nach Waldshut geschickt hat. Datum in [e]yl Fritag früg umb die dritt u[h]r noch mitternacht 1499. — CASPAR fryherr zu MORSPERG landvogt in Elsas[s].

Original Papier, Verschlußsiegel: Innsbruck TLA, ma I/41, fol. 315 f. — Kopie Papier, gleichzeitig, ohne Adresse): A.[n] a.[nderem] O.[rt], fol.[io] 313 f. — Nebenbemerkung: Die Kopie ohne Adresse wurde wohl von Niklas von Firmian für seinen Bericht an Kaiser Maximilan vom 23. Februar (Regesta Imperii Nr. 12976) angefertigt. Deswegen und wegen des folgenden Zuzugsmandats der Königin (Regesta Imperii Nr. 12975), aber auch, weil der Schweizer Krieg nach der geschilderten Lage noch ganz am Anfang steht, ist der Fritag in der Datumszeile höchstwahrscheinlich mit Freitag den 22. Februar aufzulösen; Waldshut als Ausstellungsort ergibt sich aus dem Inhalt.                                                                                                                                          

Quelle: Stefan SCHMIDT: ''Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K.'' 2004; Johann Friedrich BÖHMER:'' Regesta Imperii'' XIV Bd. 1 Nr. 12971.