1446 März 31., Vidimus 1467 Montag nach St. Oswaldtag

Aus Endinger Geschichte

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Version vom 17:19, 3. Mai 2009

Pfanderhöhung um 200 Gulden durch die Stadt Endingen a. K., für die Wasserfeste Schaffgiessen, bei Wyhl am Rhein an die Herrschaft Österreich.

Wir Conrat Grave von Tiwingen und Herr zu Liechtenegk, tugen kunt meniglichem mit di[e]sem Brieff, das wir am hüttigen Tage gesehen und lesen gehört haben, einen fürstlichen Brieff. Ein perment (Pergament) geschrifft und Insigel gantz gerecht unverse[h]rt und o[h]ne allen Argwon l[a]utet von Wort zu Wort also: Wir Albrecht von Gotts Gnaden Herzog zu Österr[e]ich, ze Steier, ze Kernden und ze Crain, Grave ze Tirol ect., bekennen für den aller durchluchtigsten Fürsten und Herren Fri[e]drichen Romischen Kunig ect., unsern gnedigen, lieben Her[r]en und Bruder, uns und unsren lieben Vettern Hertzog Sygmunden der beider Gewalt wir haben und harungen (hierin) bruchen (gebrauchen) und unsren Erben als unser getruwen lieben Burgermeister Rate und Burgere gemeinlich zu Endingen den Schaffgiessen mit sime Zugehörung für emliff hundert Gulden, r[he]inischer [Währung] von unsern Vordern (Vorfahren), und dem H[a]use zu Österrich in pfandesw[e]ise innhabend nach Innhalt der Satzbrieffen in darrüber gegeben. Also haben wir zweyhundert Guldin, die sy uns zu unseren Handen [a]usgereicht und beza[h]lt haben, zu der obengemelten Summe zuen (dazu) geschlagen und in die Gnad gethan, und tun in die ouch wissenlich mit dem Brieff , das wir söllich Pfandschafft hynnfire (in Zukunft) nyemands ande[r]n versetzen, verkouffen noch zu lösen gonnen sullen, dann ob wire dieselben zu unseren und des Huses Österrich Handen lösen woltan. Und wenn wir oder unsere Erben söllich Losung thun, das die mit den dreitzahenhundert Guldin nach Innhalt der Satzbrieffen und di[e]ser unserer Gnade hernach geben geton werde a[h]n geverde (ohne Gefahr), mit Urkunde des Brieffs versigelt under unserem Sekret (das Sekret ist das geheime Siegel). Geben zu Brysach am Dornstag vor dem Son[n]tag Judica, in der Vasten[zeit], nach C[h]rist[i] Geburt viertzehenhundert und im sechsundviertzigsten Ja[h]ren, und stund unden uff spacio desselby Brieffs also geschriben d. d. m. Cons. Und wann di[e]s[e] hienongeschribene Abschrifft dem vorgemelten fürstligen Brieff an allen Worten gl[e]ich l[a]utet, darumb so haben wir Conrat Graffe von Tuwingen obgent (Acht gegeben) [a]uff pitt und bege[h]r der e[h]rsamen, wysen Burgermeister und Rat zu Endingen. Unser eigen Insigel zu Urkunde offentlichem hen[c]ken an di[e]s[en] Vidimus. So [ge]geben ist uff Mentag vor Sant Oswalds Tag, nach C[h]rists Geburt im viertzehenhundert und sybent und sechtzigisten Ja[h]ren.

Vidimus Datum ? hl. Oswald, Erzbischof von Worchester i. d. Kath. Kirche 28. Februar, Montag davor wäre also der 23. Februar 1467 oder hl. Oswald, König von Northumbria und Märtyrer i. d. Kath. Kirche 5. August, Montag davor wäre also der 3. August 1467.

Quelle: Stefan Schmidt: Die Geschichte des Dorfes Wellingen am Rhein, sowie das Lehen und die Wasserfeste Schafgießen 2008 S. 27; Original: Stadtarchiv Endingen a. K.