1445 März 26., Breisach a. Rh. - Vorkehrungen gegen die Eidgenossen

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1444 – 1446 Vorkehrungen gegen die Eidgenossen, Kriegshuelfe, Anschlaege u.s.w.
1444 – 1446 Vorkehrungen gegen die Eidgenossen, Kriegshuelfe, Anschlaege u.s.w.
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''Fridreich von gots gnaden römischer Künig, zu allen zeiten merer des reichs, Herzog zu Oesterreich und zu Steir ect. Erbern weysen und lieben getrewen. Als i[h]r uns jetz geschriben und ettlich ewr (euer) prechen und anligend notdurft anpracht habt, haben wir vernom[m]en und lassen wissen, daz wir unser trefflichen potschafft zu dem tag (Landtag), so auf sand Agathen tag nachstkom[m]enden zwischen unser und des haws (Hauses) Oesterreich, und der von Zürich an aim, und der Switzer und aydgenossen des andern tails ze Paden (Stadt Baden) gehalten sol werden, geordnet und i[h]n bevolhen haben, darin von unsern wegen ze handeln und die zu bestellen nach dem fuglichisten. Zu denselben mugt (mögt) i[h]r ewr (euer) potschafft daselbshin ge[ge]n Paden auf denselben tag auch tun, die obgenant unser potschafft daran ze ma[h]nen, und bege[h]r[e]n darauf an ew (euch) mit sunderm (besonderem)  fleiß und ernst, daz i[h]r bei bey uns und dem haws (Hause) Oesterreich hinfur (auch in Zukunft) als from erber leut bestet, und ew (euch) davon nichts ablayten noch wenkchen (wanken) lasset, als dann ewr (euere) [alt]vordern gen unsern [alt]vordern Hertzogen zu Oesterreich getan haben, das wellen wir gen ew (euch) gnediklich [zu]erkennen. [ge]Geben zu sant Veit in Kernden (Kärnten) an eritag (Ehrentag ?) vor sand Anthonyen tag (14. Jänner). Anno Domini quadragesimo quarto. Unsers reichs im vierden ja[h]re. Commissio Domini Regis in consilio.''
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1444 Januar 14.
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''Fridreich von gots gnaden römischer Künig, zu allen zeiten merer des reichs, Herzog zu Oesterreich und zu Steir ect. Erbern weysen und lieben getrewen. Als i[h]r uns jetz geschriben und ettlich ewr (euer) [ge]prechen und anligend notdurft anpracht habt, haben wir vernom[m]en und lassen ew (euch) wissen, daz wir unser trefflichen potschafft zu dem tag (Landtag), so auf sand Agathen tag nachstkom[m]enden zwischen unser und des haws (Hauses) Oesterreich, und der von Zürich an aim, und der Switzer und aydgenossen des andern tails ze Paden (Stadt Baden) gehalten sol[l] werden, geordnet und i[h]n bevolhen haben, darin von unsern wegen ze handeln und die zu bestellen nach dem fuglichisten. Zu denselben mugt (mögt) i[h]r ewr (euer) potschafft daselbshin ge[ge]n Paden auf denselben tag auch tun, die obgenant unser potschafft daran ze ma[h]nen, und bege[h]r[e]n darauf an ew (euch) mit sunderm (besonderem)  fleiß und ernst, daz i[h]r bei bey uns und dem haws (Hause) Oesterreich hinfur (auch in Zukunft) als from[me], e[h]rber[e] leut bestet, und ew (euch) davon nichts ablayten noch wenkchen (wanken) lasset, als dann ewr (euere) [alt]vordern gen unsern [alt]vordern Hertzogen zu Oesterreich getan haben, das wellen wir gen ew (euch) gnediklich [zu]erkennen. [ge]Geben zu sant Veit in Kernden (Kärnten) an eritag (Ehrentag ?) vor sand Anthonyen tag (14. Jänner). Anno Domini quadragesimo quarto. Unsers reichs im vierden ja[h]re. Commissio Domini Regis in consilio.''
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1445 März 26., Breisach a. Rh.
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''Den erbern weisen unsern lieben getrewen (getreuen), den burgermeistern und reten (Räten) unserer stet (Städte): Fryburg, Brisach, Nüwenburg (Neuenburg am Rhein) und Endingen im Brysgew (Breisgau). Unsern früntlich willig dienst bevor. Lieben besundern guten fründ.  Uns hat unser gnediger herre Hertzog Albrecht Hertzog zu Oesterreich ect., jetz geschriben und ernstlich empholhen (empfohlen) üch (euch) zu schr[e]iben, dies nachgeschriben stucke in sinem namen mit üch (euch) zu schaffen, dem also nach der ordenung und in dem zi[e]l nach ze kom[m]en ane (ohne) hindernusse by sölicher (solcher) uffgesatzter (aufgesetzter) pene (Pein), mit namen, wer sümig (säumig) würde da sol[l] ein ygklicher (jeglicher) wagen der usblibet (ausbleibt – der Ladung nicht folgt) und die oder der daran sümig (säumig) ist, dafür tragen und geben funfftzig malter korns oder funfftzig gulden, die auch unableslich zu beza[h]len und von i[h]nen zu s[e]inen handen (Händen) inzebringen (einzubringen), wann sich sin fürstlich gnad uff di[e]se geschefftnüsse (Geschäfte) und ans[ch]lag gantz verlat (verläßt). Und ist dies siner gnaden ordenung und meynung an üch (euch) und andere diser lantschafft, als hie nach gemeldet stat. Dem ist also, das i[h]r gutter reyßwegen (gute Reisewege) [am] VIII (8.) haben wöllent, und söllent mit den clöstern Tennenbach, Güntterstal und andern clöstern, so denn zu üch (euch) gehören, usgenommen die Tütschenherrn (Deutschordensherren) und die Johanniter, den wir sunderliche darumb botschafft tugent (tun – zusenden) bereyt und gefertiget habent mit allen notdürfftigen sachen, ane (ohne) allen abgang bereyt sigent (sein) zem kürzesten uff XIV (14) tagen ne[c]hst kom[m]en zugerüstet. Nemlichen zu ygklichem (jeglichem) wagen söllent i[h]r haben zwü (zwei) hantbuchssen (Feldgeschütz) mit eynem halben vierling pulffers und drühundert plyklötz (Kugeln), die zu denselben buechssen gerecht sigent (seien – dazu gehören). Sodann aber zwühundert pfyl (Pfeil) und zwen spieß mit hagken (Haken – Hellebarden ?), item (desweiteren) zwü (zwei) hauwen (Hauen), item zwü schuffel (Schauffeln) und ein stark ysenketten (Eisenkette) zweyer klaffter (1 Klafter = ca 3,8 m³) lang, item zwü setztarschen, item (desweitern) ein gaißfuß (Hebelwerkzeug zum ziehen von Nägeln, oder als Brecheisen), item ein steynaxt, das alles an stund zu bereyten (bereit zustellen), wenn man üch (euch) wissen lat (läßt), daz sölichs bereyt und gesandt werde an die ende [a]uch bescheiden wirt. Und daz i[h]r ouch nach gantzem üwerm (eurem) vermögen zu roß und zu fuß damit uff und bereyt (bereit) sint, daz i[h]r also bestellen wöllent nach notturfft. Lieben fründ, uff unsers gnedigen herren brieff und meynung schaffen wir mit üch (euch) ernstlichen in s[e]inem namen, dem also ane (ohne) sümnüsse (Versäumnisse) nach ze gande (nach zugehen des Schreibens) by der pene (mit vorgeschriebener Pein) als vor stat (zuvor steht), das kein  brest daran sige (keine Beanstandung daran sei). Datum in Brisach uff den heiligen stillen fritag (26. März). Anno Domini XL quinto.''
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''Den erbern weisen unsern lieben getrewen (getreuen), den burgermeistern und reten (Räten) unserer stet (Städte): Fryburg, Brisach, Nüwenburg (Neuenburg am Rhein) und Endingen im Brysgew (Breisgau). Unsern früntlich willig dienst bevor. Lieben besundern guten fründ.  Uns hat unser gnediger herre Hertzog Albrecht Hertzog zu Oesterreich ect., jetz geschriben und ernstlich empholhen (empfohlen) üch (euch) zu schr[e]iben, dise nachgeschriben stucke in sinem namen mit üch (euch) zu schaffen, dem also nach der ordenung und in dem zi[e]l nach ze kom[m]en ane (ohne) hindernusse by sölicher (solcher) uffgesatzter (aufgesetzter) pene (Pein), mit namen, wer sümig (säumig) würde da sol[l] ein ygklicher (jeglicher) wagen der usblibet (ausbleibt – der Ladung nicht folgt) und die oder der daran sümig (säumig) ist, dafür tragen und geben funfftzig malter korns oder funfftzig gulden, die auch unableslich zu beza[h]len und von i[h]nen zu s[e]inen handen (Händen) inzebringen (einzubringen sind), wann sich s[e]in fürstlich gnad uff di[e]se geschefftnüsse (Geschäfte) und ans[ch]lag gantz verlat (verläßt). Und ist dieß siner gnaden ordenung und meynung an üch (euch) und andere diser lantschafft, als hie nach gemeldet stat. Dem ist also, das i[h]r gutter reyßwegen (gute Reisewege) [am] VIII (8.) haben wöllent, und söllent mit den clöstern Tennenbach, Güntterstal und andern clöstern, so denn zu üch (euch) gehören, usgenommen die Tütschenherrn (Deutschordensherren) und die Johanniter, den wir sunderliche darumb botschafft tugent (tun – zusenden) bereyt und gefertiget habent mit allen notdürfftigen sachen, ane (ohne) allen abgang bereyt sigent (sein) zem kürzesten uff XIV (14) tagen ne[c]hst kom[m]en zugerüstet. Nemlichen zu ygklichem (jeglichem) wagen söllent i[h]r haben zwü (zwei) hantbuchssen (Arkebusen oder Feldgeschütz ?) mit eynem halben vierling pulffers und drühundert plyklötz (Kugeln), die zu denselben buechssen gerecht sigent (seien – dazu gehören). Sodann aber zwühundert pfyl (Pfeil) und zwen spieß mit hagken (Haken – Hellebarden ?), item (desweiteren) zwü (zwei) hauwen (Hauen), item zwü schuffel (Schauffeln) und ein stark ysenketten (Eisenkette) zweyer klaffter (1 Klafter = ca 3,8 m³) lang, item zwü setztarschen, item (desweitern) ein gaißfuß (Hebelwerkzeug zum ziehen von Nägeln, oder als Brecheisen), item ein steynaxt, das alles an stund zu bereyten (bereit zustellen), wenn man üch (euch) wissen lat (läßt), daz sölichs bereyt und gesandt werde an die ende [a]uch bescheiden wirt. Und daz i[h]r ouch nach gantzem üwerm (eurem) vermögen zu roß und zu fuß damit uff und bereyt (bereit) sint, daz i[h]r also bestellen wöllent nach notturfft. Lieben fründ, uff unsers gnedigen herren brieff und meynung schaffen wir mit üch (euch) ernstlichen in s[e]inem namen, dem also ane (ohne) sümnüsse (Versäumnisse) nach ze gande (nach zugehen des Schreibens) by der pene (mit vorgeschriebener Pein) als vor stat (zuvor steht), das kein  brest daran sige (keine Beanstandung daran sei). Datum in Brisach uff den heiligen stillen fritag (26. März). Anno Domini XL quinto.''
''Sigmond von Weispriach und Thüring von Halwilr rittere (Ritter).
''Sigmond von Weispriach und Thüring von Halwilr rittere (Ritter).
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Quelle: Stefan Schmidt: ''Zur Geschichte der Stadt Endingen a. K.'' 2005. Aus dem Freiburger Stadtarchive.
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Quelle: Stefan Schmidt: ''Thennenbacher Urkundenbuch'' 2009, S. 125 f. Aus dem Freiburger Stadtarchive.

Version vom 22:06, 27. Mai 2009

1444 – 1446 Vorkehrungen gegen die Eidgenossen, Kriegshuelfe, Anschlaege u.s.w.

1444 Januar 14.

Fridreich von gots gnaden römischer Künig, zu allen zeiten merer des reichs, Herzog zu Oesterreich und zu Steir ect. Erbern weysen und lieben getrewen. Als i[h]r uns jetz geschriben und ettlich ewr (euer) [ge]prechen und anligend notdurft anpracht habt, haben wir vernom[m]en und lassen ew (euch) wissen, daz wir unser trefflichen potschafft zu dem tag (Landtag), so auf sand Agathen tag nachstkom[m]enden zwischen unser und des haws (Hauses) Oesterreich, und der von Zürich an aim, und der Switzer und aydgenossen des andern tails ze Paden (Stadt Baden) gehalten sol[l] werden, geordnet und i[h]n bevolhen haben, darin von unsern wegen ze handeln und die zu bestellen nach dem fuglichisten. Zu denselben mugt (mögt) i[h]r ewr (euer) potschafft daselbshin ge[ge]n Paden auf denselben tag auch tun, die obgenant unser potschafft daran ze ma[h]nen, und bege[h]r[e]n darauf an ew (euch) mit sunderm (besonderem) fleiß und ernst, daz i[h]r bei bey uns und dem haws (Hause) Oesterreich hinfur (auch in Zukunft) als from[me], e[h]rber[e] leut bestet, und ew (euch) davon nichts ablayten noch wenkchen (wanken) lasset, als dann ewr (euere) [alt]vordern gen unsern [alt]vordern Hertzogen zu Oesterreich getan haben, das wellen wir gen ew (euch) gnediklich [zu]erkennen. [ge]Geben zu sant Veit in Kernden (Kärnten) an eritag (Ehrentag ?) vor sand Anthonyen tag (14. Jänner). Anno Domini quadragesimo quarto. Unsers reichs im vierden ja[h]re. Commissio Domini Regis in consilio.

1445 März 26., Breisach a. Rh.

Den erbern weisen unsern lieben getrewen (getreuen), den burgermeistern und reten (Räten) unserer stet (Städte): Fryburg, Brisach, Nüwenburg (Neuenburg am Rhein) und Endingen im Brysgew (Breisgau). Unsern früntlich willig dienst bevor. Lieben besundern guten fründ. Uns hat unser gnediger herre Hertzog Albrecht Hertzog zu Oesterreich ect., jetz geschriben und ernstlich empholhen (empfohlen) üch (euch) zu schr[e]iben, dise nachgeschriben stucke in sinem namen mit üch (euch) zu schaffen, dem also nach der ordenung und in dem zi[e]l nach ze kom[m]en ane (ohne) hindernusse by sölicher (solcher) uffgesatzter (aufgesetzter) pene (Pein), mit namen, wer sümig (säumig) würde da sol[l] ein ygklicher (jeglicher) wagen der usblibet (ausbleibt – der Ladung nicht folgt) und die oder der daran sümig (säumig) ist, dafür tragen und geben funfftzig malter korns oder funfftzig gulden, die auch unableslich zu beza[h]len und von i[h]nen zu s[e]inen handen (Händen) inzebringen (einzubringen sind), wann sich s[e]in fürstlich gnad uff di[e]se geschefftnüsse (Geschäfte) und ans[ch]lag gantz verlat (verläßt). Und ist dieß siner gnaden ordenung und meynung an üch (euch) und andere diser lantschafft, als hie nach gemeldet stat. Dem ist also, das i[h]r gutter reyßwegen (gute Reisewege) [am] VIII (8.) haben wöllent, und söllent mit den clöstern Tennenbach, Güntterstal und andern clöstern, so denn zu üch (euch) gehören, usgenommen die Tütschenherrn (Deutschordensherren) und die Johanniter, den wir sunderliche darumb botschafft tugent (tun – zusenden) bereyt und gefertiget habent mit allen notdürfftigen sachen, ane (ohne) allen abgang bereyt sigent (sein) zem kürzesten uff XIV (14) tagen ne[c]hst kom[m]en zugerüstet. Nemlichen zu ygklichem (jeglichem) wagen söllent i[h]r haben zwü (zwei) hantbuchssen (Arkebusen oder Feldgeschütz ?) mit eynem halben vierling pulffers und drühundert plyklötz (Kugeln), die zu denselben buechssen gerecht sigent (seien – dazu gehören). Sodann aber zwühundert pfyl (Pfeil) und zwen spieß mit hagken (Haken – Hellebarden ?), item (desweiteren) zwü (zwei) hauwen (Hauen), item zwü schuffel (Schauffeln) und ein stark ysenketten (Eisenkette) zweyer klaffter (1 Klafter = ca 3,8 m³) lang, item zwü setztarschen, item (desweitern) ein gaißfuß (Hebelwerkzeug zum ziehen von Nägeln, oder als Brecheisen), item ein steynaxt, das alles an stund zu bereyten (bereit zustellen), wenn man üch (euch) wissen lat (läßt), daz sölichs bereyt und gesandt werde an die ende [a]uch bescheiden wirt. Und daz i[h]r ouch nach gantzem üwerm (eurem) vermögen zu roß und zu fuß damit uff und bereyt (bereit) sint, daz i[h]r also bestellen wöllent nach notturfft. Lieben fründ, uff unsers gnedigen herren brieff und meynung schaffen wir mit üch (euch) ernstlichen in s[e]inem namen, dem also ane (ohne) sümnüsse (Versäumnisse) nach ze gande (nach zugehen des Schreibens) by der pene (mit vorgeschriebener Pein) als vor stat (zuvor steht), das kein brest daran sige (keine Beanstandung daran sei). Datum in Brisach uff den heiligen stillen fritag (26. März). Anno Domini XL quinto.

Sigmond von Weispriach und Thüring von Halwilr rittere (Ritter). Den ersamen fürsichtigen wisen, burgermeister und rat zu Fryburg im Brißgauw, unsern guten fründen.


Quelle: Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009, S. 125 f. Aus dem Freiburger Stadtarchive.

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