1355 März 12., Endingen - Urkunde zu den Endinger Gewannen: Biehli, Ölkinzig und Ostal

Aus Endinger Geschichte

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Ruodi Hesse, Bürger zu Endingen verkauft an Werner (Werlin) Brugger, auch Bürger zu Endingen ein Pfund Pfenning Gülte ab 6 Mannshauet (ca. 27 ar) Reben am Búhillin1 (Biehli) zu Endingen und ab 3 Mannshauet (13,5 ar) in Ölkinzig 2 (Oelkúntze) und ab einem Drittel eines Hauses zu Endingen in der Stadt, im Ostel 3 (Morstal – frühere Bezeichnung) – für 10 Pfund Pfenning, es wird erbeten das Siegel der Stadt Endingen („der stete ingesigel ze Endingen“). Zeugen dieser Beurkundung sind: Herr Gerhard von Endingen, Ritter und Schultheiss der Stadt Endingen („her Gerhard Schultheiss ritter“); Henni (Heinrich) Stier, der Ri[c]hter, Hans Krúscheli und Hans Ruopre[c]ht, allesamt Bürger ze Endingen. - Die Urkunde wart gegeben am dornestage vor mitter vasten.

Aus dem Freiburger Stadtarchive. Pergament Original, Siegel ab.

Anmerkungen:

1 das Endinger Gewann Biehli verläuft südlich der Königschaffhauser Straße, benachbarte Gewanne sind: Nächstental, Etzental, Wittental, Schlangeneck, der Kornberg, Königschaffhauser Weg, Litzental und Salzgarten. Früheste urkundliche Nennung: 1308 ze dem Bühellin nach den Aufzeichnungen des hw. Dr. Adolf FUTTERER, Geistl. Rat. Ein großer Teil des Biehli wurde in den 1960er Jahren bebaut. An die vielen Flüchtlinge des II. Weltkrieges, welche dort sich ein neues Eigenheim schufen, erinnen die Straßenbezeichnungen: Pommernstraße, Königsbergerstraße, Schlesierstraße, Ostpreußenstraße (Wie hat Erich Polmann immer gesagt: „mit einem Schuhkarton unter'm Arm, kam ich nach Endingen, heute hab ich 'n Haus!“).

2 da bin ich auch erst jetzt dahinter gekommen - die Ölkinzig bezeichnet den Hohlweg in Richtung Amolter Heide parallel verlaufend zum Endinger Gewann: Ölacker.

3 früher hieß das Ostel wie diese Urkunde beweist Morstal. Weitere urkundliche Nennungen sind: Morstal 1303 – 1381 nach den Aufzeichnungen des hw. Dr. Adolf FUTTERER, Geistl. Rat; Morstal 1492 Urkunde des Heiliggeist-Spitals zu Freiburg.

Quellenangabe siehe: Stefan SCHMIDT: Endinger Urkundenbuch Bd. I, 2010.

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