1354 März 11., Freiburg i. Br.

Aus Endinger Geschichte

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a. Suse von Staufenberg, Witwe Heinrichs von Rappoltstein, Herrn zu Hohenack, jetzt des Ritters Konrad Snewelin Gemahlin, bestätigt die Pfründe, welche ihr früherer Gemahl für sein Seelenheil, sowie für das seiner drei Frauen (Elisabeth von Usenberg, Adelheid von Geroldseck und Suse von Staufenberg) für einen Priester an dem Apostelaltar im Kloster Wonnenthal gestiftet hat.

Ich Suse von Stoffenberg, du wilont hern Heinriches seligen von Rapoltstein elichu frovwe was vnd nv hern Cuonrat Snewelins elichu frovwe bin . . tuon kunt allen den, die disen brief sehent oder hoerent lesen . . das ich vber ein kommen bin mit den erewirdigen geistlichen closterfrowen der eptischinne vnd dem . . convent gemeinlich des closters ze Wùnnental bi Kentzingen in Brisgowe, in Costentzer bistuome, des ordens von Cittels, von der pfruonde wegen, die der vorgenant min herre her Heinrich selig von Rapoltstein in irem vorgenanten closter ze der zwelfbotten altar stift vnd machet eime priester durch siner sele vnd durch frov Elysabethen seligen von Vesenberg, du sin elichù frovwe was, sele vnd durch frov Adelheiden seligen von Geroltzegge, du ovch sin elichù frovwe was, sele vnd durch miner sele vnd aller vnsern vorder seligen selen heiles willen, da er ovch zuo ordenet vnd machet zweintzig schoeffol roggen geltes, git Abreht von Houewilr ab sime houe ze Wiswilr (Weisweil am Rhein), stant hundert guldin ze eime widerkovffe, vnd denne funf pfunt pfenning geltes, des ist drittehalp pfunt ze Eistat (Eichstetten) vnd ein pfunt ze Baldingen (Bahlingen a. K.) vnd aht schilling vnd ein pfunt vnd ein schoeffol roggen geltes vnd sehs some (Saum, 1 Saum = 127,69 l nach dem Endinger Weinmaß) win geltes vnd funf huenre geltes (Hünerzins), alles ze Endingen, des ich du vorgenante Suse si gewert han, das ovch jerglich vnd eweclich dienen vnd werden sol eime ieglichen priester, dem du selbe pfruonde verluhen ist, durch aller der vorgeschriben selen heiles willen, vnd han inen ovch die brief dar vmb ingeontwurt, die ich dar vber inne hat . . Da vergihe ich offenlich an disem brief, das ich vnd alle min erben vnd nachkommen, oder an wen ich es setze, die selben pfruonde lihen sont eweclichen; wenne aber du pfruonde lidig wurde vnd vngeluhen wer zwen monode, die nehsten nach einander, wenne oder wie dicke das beschehe, so moehte du . . eptischinne des vorgenanten closters die vorgenante pfruonde wol das male lihen, vnd solt das ovch craft vnd maht han . . Es ist ovch berette: wer, das ich du vorgenante Suse oder min erben oder nachkommen, oder an den ich es gesetzet het, die selben pfruonde luhen eime solichen priester, der als vnerlich leben het, dar vmb man in billich der pfruonde beroben soelt, das kvntlich wurde, so sont wir die selben pfruonde lihen eime andern erbern priester . . Vnd mag ich du vorgenante Svse vnd alle min erben vnd nachkommen, ob ich enwere, das vorgeschriben win gelte, pfenning gelte, korn gelte vnd huenre gelte, das ze Endingen ist, wol widerkoffen mit funfzehen marken silbers, loetiges, Friburger brandes vnd geweges, wenne wir komen vor der liehtmesse (2. Februar) , avn den nutze, oder dar nach nut won mit dem nutze des nachgenden kunftigen jares. Wenne aber man das vorgenante gelte alles oder ein teil, sin were lutzel oder vil, widerkofte, wenne das beschehe, so sol man das selbe guot, dar vmb denne widerkoffet ist, legen an einen abt von Tenibach vnd an einen pfleger vnser frowen mvnsters ze Friburg, vntz das man es bewenden mag, vnd sol man es, so man iemer erst mag, an legen an ander gelte, das ovch zuo der vorgenanten pfruonde hoere, als vor geschriben stat; were aber, das man das guot, darvmb denne widerkoffet were, nut leite an die vorgenanten zwen manne, so were der nutze der vorgenanten pfruonde des jares, oder als lang es inen vorbehebt wurde, gefallen an den spitale ze Friburg. Har vber ze eim vrkunde, vnd das dis war vnd stêt belibe, so han ich du vorgenante Suse von Stovffenberg min eigen ingesigel gehenket an disen brief. Ich Cuonrat Snewelin , ritter, ir elich man, vergihe, das disu vorgeschriben ding mit miner wissende, gunst vnd guotem willen beschehen sint, vnd des ze vrkunde, so han ich ovch min eigen ingesigel gehenket an disen brief. . Hie bi waren dis gezug: her Cuone von Valkenstein, her Hanneman Snewelin der schultheis ze Friburg, her Dietrich von Wissewilr, rittere, Hug Ederlin vnd ander erber lut genuog. Dis beschach vnd wart dirre brief gegeben ze Friburg in dem jare, do man zalt von Gottes geburt drutzehen hundert jare vnd vier vnd funftzig jare an dem nehsten cinstag vor sant Gregorien tag in dem Mertzen.


Original Pergament (35 x 24 cm) mit 2 an doppelt eingeknüpften Leinenbändern hängenden, stark abgeschliffenen und am Rande beschädigten Siegeln von hellbraunem Wachse.


b. Du . . eptischinne vnd der . . convent gemeinlich des closters ze Wunnental bi Kentzingen in Brisgoewe, in Costentzer bistuome, des ordens von Cittels, stellen den entsprechenden Gegenbrief aus; als Mitsiegler wird genannt Iohans der Hase von Gottes verhengnusse abt des gotzhus ze Tenibach. Original Pergament (47,5 x 22/22,5 cm), von den ursprünglich 3 an doppelt eingeknüpften Leinenbändern hängenden Siegeln sind 2 (I u. II) erhalten; sie sind von hellbraunem Wachse und stark beschädigt.


Sophya, eptischinne, vnde der convent gemeinlich des closters ze Wùnnental, des ordens von Cytels, beurkunden, das wir gemeinlich vnde beratenlich gelobet haben dem erwirdigen geistlichen herren . . dem abbet von Tennybach vnde sinen nachkomen vnde geloben ovch bi guoten trùwen: Weri das in oder sin nachkomenden dekein ansprach an kemi von der vertegunge wegen des altars vnde der pfruonde, so her Cuonrat Snêweli von Friburg, ritter, vnde Susanna von Stovffenberg, sin elichù frovwe, von des edeln herren wegen hern Heinrich seligen von Rapoltstein gesetzet vnd bestetigot hant in vnserm closter vnde der vorgenante . . abbet, vnser visitator, sin ingesigel an den brief der selben vertegunge het gehenket, die ansprach kemi von edelen lùten oder herren, da soellen wir in ganzlich an allen stetten vnd gen allermenglichem verstan vnd ovch von allem schaden ziehen, ane alle geverde.

Stefan Schmidt: Thennenbacher Urkundenbuch 2009 S. 104 f.

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