1336 Juni 15., Freiburg - 1 Juchert zu Sunnenwerbelun u. ein halb Juchert am Hertwege, beides in Endinger Bann ...

Aus Endinger Geschichte

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1336 Juni 15., Freiburg i. Br.

Peter der Ulmer von Bahlingen (die Gemeinde hieß früher in allen Urkunden durchweg: Baldingen) verzichtet zu Gunsten des Heiliggeist-Spitals zu Freiburg auf das Wartspil (Anwartschaft), das er an die nachbenannten Rebstücke nach dem Tode seiner Muohme (mhd. Muhme, oder Base = Vater- oder Mutterschwester, also Tante), der Frau Mechtilt, Wernhers des Brunne[n]meisters seligen Wittwe haben würde, nämlich 1 Jauchert (oder Juchert = 8 Mannshauet = ca. 34,9 ar (alt) oder 36 ar (heute)) zu Sunnenwerbelun und ½ Jauchert am Hertwege, beides in Endinger Bann gelegen. Zeugen der Beurkundung sind: Walther von Falkenstein (Valkenstein), Claus Ederlin, Cuonrat Havener, Wilnhelm Kempf, Johannes von Ebnet (Ebenoet), Jacob des (Heiliggeist-) Spitals Schr[e]iber, sämmtlich Bürger zu Freiburg. Walther von Falkenstein siegelt, die Beurkundung wart gegeben am Samstag (sambstage) nach sanct Barnabas tage1 in der Brachode (der Brachmonat ist der Juni, kommt von: brach liegen). Aus dem Freiburger Stadtarchive. Pergament Original, Siegel ab.

Anmerkung:

1 Der Sanct Barnabas Tag im Juni war früher ein Lostag und somit wichtig für den Landwirt und Winzer. Dazu heisst es in alten Reimen: Auf Barnabas die Sonne weicht, auf Luzia sie wieder herschleicht. Der Sichel vergiß nicht an Barnabas, er sorgt gern für's längste Gras. Mit der Sen's Sankt Barnabas schneidet ab das längste Gras. Regnet's an Sankt Barnabas, schwimmen die Trauben bis ins Faß. Sankt Barnabas macht, wenn er günstig ist wieder gut, was verdorben ist. Sankt Barnabas schneidet das Gras. Wenn Barnabas bringt Regen, so gibt es auch viel Traubensegen.

Quellenangabe siehe: Stefan SCHMIDT: Endinger Urkundenbuch Bd. I, 2010.

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